Verlustprogression im Kurzspiel Im vorigen Kapitel habe ich kurz darauf hingewiesen, dass bei einer Verlustprogression kurzfristig Gewinne erzielt werden können. Dabei führt die Aneinanderreihung von Kurzspielen über wenige Coups ebenso zum gleichen Ergebnis, wie ein ohne Unterbrechung durchgeführtes Dauerspiel. Trotzdem ist es interessant zu wissen, wann und wie oft Platzer auftauchen bzw. man spielen kann ohne einen Platzer zu erleiden. Die platzerfreie Strecke, also die Länge der Spielstrecke bei der die Progression erfolgreich ist, hängt von der Stückgröße nach dem Satzverlust ab. Hier gilt: Geringe Satzsteigerung nach Verlust führt zu einer längeren Spielstrecke als eine „aggressive“ Satzsteigerung (wie z.B. bei der Martingale), die sich rasch dem Platzer nähert. Platzer sind Zufallsereignisse (nochmals, alle hier vorgestellten Zahlen sind Durchschnittswerte), die wie bekannt Poisson verteilt sind. Es gilt: p(Vmax) = ((Np)Vmax)/Vmax!)e-Np.. (N = Spielstrecke, p(Vmax) = Wahrscheinlichkeit des Platzers = maximaler Verlust. Uns interessiert jetzt die platzerfreie Strecke, also Vmax = 0 mit einer angenommenen Wahrscheinlichkeit von p = 0,75. Dann wird 0,75 = e-Np N = -ln(0,75)/p ≈ 443. Beginnt man mit der Satzhöhe 1, dann ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 % die platzerfreie Strecke 443 Coups lang. Wie hoch ist nun der zu erwartende Gewinn auf dieser Strecke ? (Fortsetzung folgt, Madame ruft). Gruß tikki