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Roulette Forum

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Geschrieben

Hallo!

Wie geht´s Euch damit:

Ihr seid Rouletteinteressiert, tüftelt gerne und habt nicht´s dagegen mal ein paar Plusstücke aus dem Casino zu tragen.

Schon werdet Ihr von anderen als "Spieler" angesehen die in die Spirale der Sucht fallen werden, und Ihr werdet es gar nicht merken und blabla....

Ich bin eine vorsichtiger Spieler, halte mein Verlustlimit ein, liege im Realcasino im plus (Onlinecasinos habe ich den Rücken gekehrt....) war im letzten Jahr ca 15x im Casino und meine Frau sieht mich als gefährdeten Spielsüchtigen   :rolleyes:  :biggrin:

Was für Erfahrungen hab Ihr damit? Wie sehen Eure Frauen/Männer(FreundInnen) euer "Hobby".....?

Geschrieben

Hallo Zero,

ja, so geht es nicht nur Dir. Aussenstehende können anscheinend nicht richtig zwischen "Zockern" und "Spielern" unterscheiden.

Ich sehe da einen gewaltigen unterschied. Der Zocker spielt, weil er in einer Art Suchtzustand ist und ihm deshlab im endeffekt auch egal ist, ob er gewinnt oder verliert. Er spielt aus Lust am Nervenkitzel, rennt im Casino nervös auf und ab, und hat nach jedem Coup Recht gehabt.

Ich würd mich eher als rationellen Spieler bezeichnen, der versucht emotionslos zu spielen, und sich an strenge Gewinn- und Verlustlimits zu halten.

Diesen Unterschied kann die Aussenwelt wohl nur sehr schwer nachvollziehen. Genausogut könnte man die anderen Leute ja als Spinner bezeichnen, weil sie eben anderen Hobby nachgehen.

MfG

Ascenio

Geschrieben

Hallo Zero,

Hallo Ascenio, und alle Anderen,

Dieses Thema erscheint mir als Spieler eines der Wichtigsten überhaupt. Seit es die Möglichkeit gibt, quasi anonym übers Internet mit Gleichgesinnten – oder besser Gleich-Problembeladenen - zu kommunizieren -, sieht wohl mancher sich endlich nicht mehr als  der >Aussätzige<.

Möchte hier meine Erfahrungen wiedergeben:

Als junger Mann, da unter 21 durfte ich noch nicht ins Casino, las ich M. Jung, damals DM 7,80.

Zwei Jahre lang habe ich die diversen >Systeme< per Hand nachgerechnet, verbessert, a.H. der Jahres-Permananez Bd.-Bd 1962 v. Maxe Paufler immerwieder durchgeackert, auch die System-Vorschläge in seiner >Rollenden Kugel< nach meinem Selbstverständnis optimiert, bis mir klar war: Gleich nach dem 21. gehe ich nach Wiesbaden, in spätestens ein-zwei Wochen kündige ich dem Chef und fahre nur noch mit Isabella-Coupe  zum >Geldabheben< zur Spielbank.

Ich sah mich in Monte, von den tollsten Frauen bewundert, nur noch mit Geld um mich schmeißen.

Aber gleichzeitig >musste< ich heiraten, die Pille gabs noch nicht.

Umsomehr Grund, die schnelle Kohle zu machen. Zwei Daimler-Aktien hatte ich geerbt, zus. rund 1.200.- DM, konnte bei DM 2.- progressieren bis genau DM 1360.- auf mehreren Chancen gleichzeitig, also nix wie hin nach WI.

Ist klar, wies ausging, mit dem letzten Satz war alles futsch, ich war paralysiert, die Croups lachten hämisch, die alten Tusten mit den Klunkern grinsten spöttisch, und ich schämte mich wie ein Bettseecher. Werde es nie vergessen, den vermeintlichen Spießrutenlauf bei meinen Abgang aus der >Hölle< in die reale, innerliche Hölle auf dem Heimweg.

So ging das dann weiter, immer wenn ich mir irgendwie Kohle verschafft hatte, wollte ich die ständig anwachsenden Verluste wieder hereinholen, aber es wurde immer schlimmer.

Dann sah ich die große Rettung: Omis, W........., Zdunek, nebenbei die Fachzeitschriften, auch CJ v.Telatzky. >Roulette< u. >CJ< kosteten zusammen im Vierteljahr keine DM 10.-, aber die dort gedruckten Methoden waren ja keine >>Gewinn-Systeme<<, konnten also nix taugen. Also kaufte ich wie ein Besessener für Unsummen den Garantie-Müll. Und immer gleich ins Casino.

Es hat mich fast die Existenz und beinahe mein Leben gekostet, Frau und Kinder waren verzweifelt.

Aber Selbsthilfe-Gruppen gabs auf dem Land nicht, wäre sowieso nicht hingegangen.

Also Radikal-Schnitt, nix mehr Casino, nur noch Hausbau, fast alles körperlich selbst gemacht, zusammen mit meiner lieben Frau, die mich nie verdammt hat.

Aber weiter >trocken< gespielt, hunderte von Heften vollgeschrieben, Volkshochschule Computerkurs, Sharp 1500 A, C 64, C 128, mühsam gelernt, daß nix mit Systemen zu gewinnen ist .

Dann, vor gut 11 Jahren war ich in Prien/Chiemsee zu Kur, Bandscheiben, Kreislauf und so. Wie weit ist es mit der Bahn nach Salzburg, Schloß Kleßheim, da wollte ich immer schon hin, auf dem Rückweg kurz nach Reiche Halle.

Wollte nicht unbedingt spielen, im Gegenteil, nur die Atmosphäre schnuppern, mir selbst beweisen, daß ich  drüber weg bin.

Die Öschis gaben mir diese Eintritts-Jetons, hab sie gesetzt –nach schnauze- und genau 3 Stücke gewonnen.

Aufgehört, ganz cool an die Bar, Menschen beobachtet, und den nächsten (Casino-) VW-Bus zum Bahnhof.

Das war der Durchbruch. Habe mich selten so gut gefühlt, ich konnte aufhören!!!

Dann Frau nachkommen lassen, mit ihr wieder hin, immer ein paar Stück gewonnen, aufgehört.

So machen wir das bis heute, haben nie mehr verloren, aber immer gemeinsam, nach nur kleinem Plus ist Ende, trinken, essen, Spaß haben, dann ab ins Hotel. Unsere Casino-Reisen europaweit kosten zwar Spesen, aber keine Verluste.

***

Wenn ich Euch mit dem langen Sermon genervt habe, tuts mir leid, wollte nur sagen, es geht!

Selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen, wie Carlo schon immer und auch Linus sagten:  DISZIPLIN !

Ascenio, ein Spieler bin ich noch immer, aber kein Zocker mehr, auch halte ich Dich nicht für einen Z. Zero, versuchs doch mal, nimm mal Deine Frau mit, macht Euch einen schönen Nachmittag im Casino, ohne Spiel-und Gewinn-Zwang. Das ist so erholsam. Und wenn Du ohne Verluste rausgehst, bist Du ein König!

Witzi, Deine Worte von den Horrorprogressionen und dem Erwachsenenwerden bringens genau auf den Punkt, kann ich nur unterschreiben.

Schüttelt die Eichhörnchen-vor der-Schlange (Spielbank)-Angst ab!

Das wünscht Euch allen

mit freundlichen Grüßen

tbarry

Geschrieben

hallo jetonisten! (kapitalisten der casino-branche)

:biggrin:

zuerst einen glueckwunsch an harry zu seiner Frau und seiner ueberwundenen spielsucht!

ich kenne mehrere fälle: 1)der reiche sohn, dem es anfangs egal ist wieviel er verliert, aber irgendwann verliert er soviel, dass er es zueuckgewinnen will--die abwaertsspirale beginnt sich zu drehen bis er wirklich viel geld verloren hat und sein geerbtes kleines vermoegen verloren hat

2) der sohn aus armen oder mitelstaendischen verhaeltnissen, der arbeitet um sich etwas geld zusammenzusparen fuer auto, existenssicherung, etc. Viel ist es nicht was man hat, man lebt halt! Dieser kommt in das casino und gewinnt durch anfaengerglueck(hat fast jeder) mit gerimgem einsatz eine angenehme summe geld. Dieser jener kommt dann ins träumen und denkt sich: " es ist ja so einfach zu gewinnen!" und sieht sich schon aller geldsorgen entledigt.

das "Glueckskind" verliert aber mit der zeit sein anfängerglück und verliert, er will es nicht wahrhaben und will das verlorene geld zurueckholen, aber leider...

eine gewisse veranlagung zur zockernatur gehoert natuerlich bei beiden fällen dazu, ich kenne leute die vorsorglich gar nicht ins casino gehen, weil sie wissen dass sie den ganzen monatslohn verzocken wuerden. (so verspielen Sie ihr geld halt bei Sportwetten im internet, auch egal)

Es gibt IMHO wege das casino mittelfristig zu schlagen, aber leider geht es nur auf dem "schweren weg", mit sehr viel disziplin und einem trainierten instinkt fuer spielsituationen. Undd wenn man mal einen guten lauf hat darf man nicht uebermuetig werden.

Wenn man sich daran macht einen gewissen betrag an spielkapital zu investieren, wird man natuerlich von den freunden(normalbuerger) belächelt fuer die verrueckte idee das casino zu schlagen, aber wenn man bei einem vorher festgelegtem gesamt-verlustbetrag aufhoeren kann, warum nicht.

Leicht verdientes geld ist es allemal nicht, man muss es als investiton sehen, die langfristig gutgehen kann(selten) oder eben auch nicht!

hui, bin etwas abgewichen! :rolleyes:

bei einer bereits eingetretenen spielsucht betrifft es dann meistens nicht nur einen selber, sondern man reisst auch die ganze familie mit ins unglück, man fühlt sich schuldig aber man kann nix machen, es ist halt schwierig es sich einzugestehen, der spieler selber weiss es, dass er suechtig ist, aber er verdrängt es!

der erste und wichtigste schritt auf dem weg der "heilung" ist dei selbsterkenntnis, dass etwas nicht stimmt.

nun denn, macht es gut,

gogomaus

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man es nicht schafft, auch mal mit kleinem Gewinn aufzuhören oder geringe Verluste zu akzeptieren, sollte man mal den Spielsucht-Test machen.

www.spielsucht.net/test/test.shtml

(Link funktioniert nicht mehr)

Wer laut Selbsttest als spielsüchtig gilt bzw. in diese Richtung tendiert, muss sein Spielverhalten umstellen oder sich ein neues Hobby suchen.

Nach meiner Erfahrung sind Spieler besonders gefährdet, wenn sie in angetrunkenem Zustand zocken. Eine normale Risikoabwägung ist dann nicht mehr möglich, was noch durch das enorme Spieltempo an Singleplayer-Tischen verstärkt werden kann. Man sollte immer daran denken, dass es keinen Grund zur Eile gibt. Man muss einen Zwischenverlust nicht sofort ausgleichen.

bearbeitet von Paroli
Geschrieben

Don't drink and play! - Ist doch klar!

Harry, Dank an Deine Ausführung. Hab' mich teilweise in Deinen Worten wiedergefunden. Am Anfang ist man noch grün hinter den Ohren und geht ein wenig naiv an die Spielerei heran.

Die Disziplin kann man oftmals erst nach und nach erlernen, wenn die ersten Fehler begangen wurden und das erste Ersparte verzockt ist....  ....man muß sich halt klare Spielregeln setzen.

Ich persönlich mußte es auch miterleben. 3 Tage in Folge ist man mit ausgebeulten Taschen nach Hause gefahren und hat schon großartige Zukunftspläne geschmiedet, die folgenden 3 Tage mußte man die "Siegesbeute" wieder im Casino abgeben und ist mit ein paar blauen Flecken wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt.

Was oft zu beobachten ist, das die Spieler viel zu verbissen sind. Man muß es locker sehen, aber das ist ein Lernprozeß. Die Anspannung ist auch schon bei Gesellschaftsspielen, bei denen es nicht um Geld geht festzustellen. Frei nach dem Motto "Mensch ärgere Dich nicht".

Wenn ich den ersten Einsatz gesetzt habe verspüre ich auch noch das Gefühl von Nervosität und Nervenkitzel... ...aber ich denke das gehört auch ein wenig zum Casinobesuch dazu! -oder?

Mein Vorteil ist, das ich mich eher motivieren muß ins Casino zu pilgern.

Aber was Harry schon sagt, es ist ein gutes Gefühl seine Spielregeln einzuhalten.

Geschrieben

eine nette geschichte von harry, wenn auch mit kleinem schönheitsfehler: vor 11 jahren war das casino salzburg noch nicht im schloss klessheim.

aber was solls, es gibt in diesem friede-freude-eierkuchen-forum schon so viele "nette geschichten", warum nicht auch diese.

Geschrieben

Wir waren 3 x in Prien zur Kur, 90, 93, 96. Das erstemal auf dem Mönchsberg, später waren wir dann in Kleßheim, hat uns sehr gefallen, auch die Eichhörnchen auf dem Golfplatz.

Auf dem Rückweg dann immer nach Reichenhall, war auch ok.

Geschrieben

sobald du deinen Lebensstandard einschränkst um spielen zu können!

Setze nur das Geld ein, was Du Dir leisten kannst zu verlieren!

Grundregel Nummer 1, egal ob Zocker oder Spieler. ( Für mich sind Zocker und Spieler dasselbe )

Gruß

betman

  • 2 weeks later...
Geschrieben

Hi Leute,

normaler weise ist man doch süchtig wenn man nix anderes mehr machen kann will.

Für die Allgemeinheit hat sich aber eine viel einfachere Regel herausgestellt.

Wenn man ins Casino geht und verliert ist man süchtig und das auch noch öffentlich sagt, wenn man sich nicht selber belügen will.

Und wenn man den besten Freunden nix von dem Gewinn abgibt ist man auch besessen, weil man es ja wieder hintragen muß.

mfg

PS: Mein Tip Bescheidenheit macht auf Dauer zum Gewinner

  • 10 years later...

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