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Roulette Begriffe - Bedeutung der Stichworte und Fachbegriffe


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Ich stolpere bei den Diskussionen über die Binomialfunktion dauernd über den eigentlich aus der Soziologie stammenden Begriff „soziabel“. Den hat doch bestimmt der Großmeister von Haller in die Rouletteproblematik eingeführt. Eigentlich bedeutet er:

entgegenkommend, freundlich, gesellig, umgänglich, verträglich, wohlwollend, leutselig, bindungsfähig, gemeinschaftstauglich, gesellig

Was haben diese Adjektive(Eigenschaftswörter) mit dem Roulette zu tun? 

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Hallo @sachse

 

vor 15 Stunden schrieb sachse:

Was haben diese Adjektive(Eigenschaftswörter) mit dem Roulette zu tun? 

 

Natürlich rein gar nichts. Und Deine Auflistung möglicher Synonyme macht das ja auch sehr deutlich.

 

Warum von Haller ausgerechnet dieses besonders unpassende Wort für den Sachverhalt gewählt hat, ist mir nicht erfindlich; vielleicht wegen des gleichen Anlauts zu "solitär"?
Gemeint, wenn auch nicht gesagt, wie Du richtig feststellst, ist jedenfalls, daß sich bspw. in einer 6er-EC-Serie fünf 2er-Serien verstecken.

 

Derartigen Wortunfug findet sich aber auch in anderen Gewerken: in der Silberphotograhie (derzeit ahnungslos falsch als "analog" benannt) spricht man heute noch von "photographischer Emulsion" obwohl die Nassplatten seit über hundert Jahren nur noch extrem selten verwendet werden; Flächenmaße werden (im Baumarkt, bei Bilderrahmen, Papier) in konsequenter Manier, aber falsch, zu Längenmaßen - es scheint fast, als sei die Menschenwelt geradezu verliebt in Tatsachen verdunkelnde oder fälschende Bezeichnungen.

 

Gruss
elementaar

 

Anhang:

Peter Bichsel
https://www.deutschunddeutlich.de/contentLD/GD/GT67cTischistTisch.pdf

 

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 35 Minuten schrieb elementaar:

in der Silberphotograhie (derzeit ahnungslos falsch als "analog" benannt) spricht man heute noch von "photographischer Emulsion" obwohl die Nassplatten seit über hundert Jahren nur noch extrem selten verwendet werden;

Mit sowas hab ich mal Geld verdient, deßhalb kann ich was dazu sagen. Vorab, das Wort Silberfotografie und Nassplatten habe ich noch nie gehört, auch so ein Neukram. Auf nasse Platten kann man nicht sauber fotografieren, es aber als Retro (das es nie gab) verhökern.

 

Analog hieß diese Fotographie schon vor 150 Jahren.

 

Im Farbfoto sind es chromatische Verbindungen, auf Schwarz/Weiß sind es Silberhalogenide, die ein Bild in vordigitaler Zeit sichtbar auf Filmträgermaterial und Fotopapier machten. Dazu wird auf Film und Papier eine dünne Emulsion aufgetragen, die Lichtempfindlich ist, und sich nach der Belichtung verändert.

 

Diese Emulsion war früher als Paste auf Glasplatten gespachtelt worden, mit der gleichen Funktion. Das sind diese Fotos bis in die 1920er und 1930er, wo der Fotograf ein Tuch über Kopf und Kamera (riesiger Holzkasten auf Stativ) hat, während er die Kamera ausrichtet und einstellt, und in der Hand etwas hält, wo Magnesium zischend verbrannt wird als mega Lichtquelle (äquivalent zum heutigen Blitz).

 

Das war analoge Handarbeit, und auf allen Materialien war damals wie heute diese lichtempfindliche Emulsion, die nach Belichtung entwickelt (verstärkt) und fixiert (lichtunempfindlich gemacht) wird.

 

Das war dann ein ungünstiges Beispiel, das dir unter gekommen ist.

 

Eigentlich ging es dir Elementaar ja darum das wir ständig mit neuen Begriffen beschüttet werden, aber für eigentlich immer noch das Gleiche.

 

Früher hieß das, Alter Wein in neuen Schläuchen.

 

Verkaufsverarsche...

 

 

bearbeitet von Feuerstein
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Hallo @Feuerstein

 

ich hatte schon so eine Ahnung, daß mein Beitrag zur Begriffserklärung nicht ohne Widerspruch bleiben würde.
Ohne dieses Forum nun zu einem Photographieforum machen zu wollen, doch ein paar Anmerkungen zu Deinen Ausführungen:

 

Das Wort "Emulsion" ist definiert, als fein verteiltes Gemisch zweier (oder mehrerer) normalerweise nicht mischbarer Flüssigkeiten ohne sichtbare Entmischung.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Emulsion

 

Klassische Beispiele sind: Milch (Wasser und u. a. Fette), Mayonaise (Eigelb als Emulgator, (wässrige) Säure, Öl).

Entscheidend für den definitionsgemäßen Gebrauch des Wortes ist, daß es sich um ein Gemisch von Flüssigkeiten handeln muß.


Getrocknete Milch, als nun Feststoff, ist bestenfalls eine ehemalige "Emulsion", genauso wenig kann erstarrte Gelatine mit photoaktiven Substanzen das Wort "Emulsion" für sich beanspruchen. Daß selbst gestandene Berufsphotographen seit "150 Jahren" den Begriff gedankenlos, um nicht zu sagen ahnungslos, verwenden, habe ich in meinem ersten Beitrag festgestellt.

 

Ganz gewiß haben auch Photographen vor 150 Jahren den zugrunde liegenden Vorgang ihrer Tätigkeit nicht mit "analog" bezeichnet. Du wirst vor der Zeit des Digitalen dementsprechend keinen Beleg dafür finden. Es bestand bis zum Aufkommen der Digitalphotographie überhaupt kein Anlass für ein differenzierendes Wort.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Analogsignal

 

Den Begriff "Digitalphotographie" lasse ich insofern gelten, als das Endprodukt unleugbar eine Datei ist (die aus einer geordneten Ansammlung von Nullen und Einsen ("di") besteht).

Zum Zeitpunkt der Aufnahme eines Bildes geschieht jedoch genau das Gegenteil: der Digitalsensor zeichnet das Bild kontinuierlich analog auf (je mehr Photonen auftreffen desto größer der Elektronenfluss), danach erst werden die ausgelesenen Daten in einem, folgerichtig auch so genannten, Analog/Digital-Wandler in besagte Nullen und Einsen verwandelt.

Völlig anders bei den klassischen physikalisch-chemischen Verfahren: die auftreffende Menge Photonen ist (bei gegebener Entwicklung) entweder für eine Schwärzung ausreichend ("1") oder sie ist es eben nicht ("0"), einen wie immer gearteten Zwischenzustand gibt es nicht.

 

Wenn man also unbedingt das bequeme, aber hier ganz unsinnige Gegensatzpaar von "analog" und "digital" bemühen will, dann wäre es beim Zeitpunkt der Aufnahme genau anders herum als landläufig zu verwenden.

 


Gruss
elementaar

 

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Hallo Elementaar,

 

unter uns Fotografen hießen die Beschichtungen von Film und Papier Emulsionen, auch in Büchern war das der gängige Begriff, selbst wenn er falsch angewendet wurde. Allerdings, mische mal Silberhalegonide oder Chromate mit Wasser, das geht nicht und braucht reichlich Zusätze.

 

Die Gelantine war nur das Trägermaterial für alles. Und die durfte nie zu 100% austrocknen, dann konnte man sie weg werfen.

 

Ich hatte ein Rezeptbuch für komische Bäder, das hieß 1982 "Rezeptbuch Analogfotografie", irgend ein DDR Verlag. Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Vielleicht wegen analoger Denkweisen in der Forschung? Für mich waren die mg Zutaten das Problem das mich beschäftigte, nicht die Begrifflichkeiten.

 

vor 28 Minuten schrieb elementaar:

die auftreffende Menge Photonen ist (bei gegebener Entwicklung) entweder für eine Schwärzung ausreichend ("1") oder sie ist es eben nicht ("0"), einen wie immer gearteten Zwischenzustand gibt es nicht.

Das stimmt, die Grauwerte in S/W entstehen durch die große Masse an geschwärzten oder nicht geschwärzten "Körnern". Dann war das damals Digitalfotografie, und ist heute eher Analogfotografie (???), wenn die Maßgabe der erste Moment der Enstehung des Bildes ist, -schräg, aber sowas von ...

 

 

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Hallo @Feuerstein,

 

vor 42 Minuten schrieb Feuerstein:

Allerdings, mische mal Silberhalegonide oder Chromate mit Wasser, das geht nicht

 

Ganz recht. Aus diesem Grund ist es ja so verwunderlich, warum hartnäckig, aber falsch (auch in der Fachliteratur) von "Emulsion" statt wenigstens ansatzweise richtiger von "Suspension" gesprochen und geschrieben wird - warum das sicher falsche Wort verwenden, wenn es ein graduell besser geeignetes gibt.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Suspension_(Chemie)

 

Das Wort "Suspension" ist definiert, als fein verteiltes Gemisch einer Flüssigkeit mit einem Feststoff.

 

Dies ist bei der Herstellung der Fall: mit erwärmter, dann flüssiger, Gelatine (in wässriger Lösung) und dem Einbringen fester, (in Wasser kaum löslicher) Silberhalogenide.
Ein Film- oder Papierbegießer kann also zu recht von "Suspension" sprechen, aber wir Anwender haben es gemeinhin mit trockenen Medien zu tun - auf die dann beide Begriffe nicht mehr zutreffen.

 

 

Gruss
elementaar

 

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vor 18 Stunden schrieb sachse:

 

Ich stolpere bei den Diskussionen über die Binomialfunktion dauernd über den eigentlich aus der Soziologie stammenden Begriff „soziabel“. Den hat doch bestimmt der Großmeister von Haller in die Rouletteproblematik eingeführt. Eigentlich bedeutet er:

entgegenkommend, freundlich, gesellig, umgänglich, verträglich, wohlwollend, leutselig, bindungsfähig, gemeinschaftstauglich, gesellig

Was haben diese Adjektive(Eigenschaftswörter) mit dem Roulette zu tun? 

 

Für Mehrfachtreffer einer Chance legt Koken noch eine Schaufel Begriffe drauf, für ihn gibt es innerhalb der soziablen Betrachtung noch exklusive und verschachtelte Serien. 

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vor 1 Stunde schrieb elementaar:

Ganz recht. Aus diesem Grund ist es ja so verwunderlich, warum hartnäckig, aber falsch (auch in der Fachliteratur) von "Emulsion" statt wenigstens ansatzweise richtiger von "Suspension" gesprochen und geschrieben wird

Sogar in meinem alten Rezeptbuch war da die Rede von Emulsion, und ich muss eigentlich davon ausgehen, das so ein Buch von Chemikern geschrieben wurde. Wenn es nicht die 4te korregierte Auflage war.

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