Llanos Geschrieben November 21, 2005 Geschrieben November 21, 2005 Der Philosoph Friedrich Nietzsche ging davon aus, daß die Anzahl der Teile im Universum begrenzt ist, und formulierte aus dieser Annahme heraus „Die ewige Wiederkehr des Gleichen“.Sie besagt, daß Entwicklung nur eine Neukombination dieser Teile ist, und daß irgendwann einmal genau diejenige Gesamtkombination wieder eintritt, die im Augenblick vorhanden ist, so daß also der gegenwärtige Zustand sich irgendwann einmal wiederholen muß.----Nun denken wir uns einen Roulettekessel, der schon seit Jahrmillionen betrieben worden ist und weiter betrieben werden wird. Man könnte ihn auch nennen: die Welt, das Universum, der Kosmos, oder sonst etwas in diesem Sinne.Man kann jetzt ein wenig mit der Zeit jonglieren, unter mathematischen Gesichtspunkten. Z.B. kann man fragen, wie lange (bei einer bestimmten Frequenz) eine Zahlenkette sein muß, damit nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit im Durchschnitt alle 1.000 Jahre eine Wiederholung zustande kommt.Wenn man in einem nächsten Gedankenschritt die bis zur Wiederholung gefallenen und notwendigen Coups mit berücksichtigt, also die tausendjährige Zahlenreihe, und diese Gesamtkette ebenfalls als wiederholbar postuliert, merkt man, daß man damit die Grenze der Zeit sogar noch über die Ewigkeit hinausschiebt, und daß quasi selbst die Unendlichkeit nicht ausreichen würde, um alles als wiederkehrbar unterzubringen.Ergo: Eine gleichmäßige, „arithmetische“ Zeitlichkeit kann nur dann bestehen, wenn die Anzahl der Teile unbegrenzt ist.Hätte Nietzsche in einem Casino nachgedacht, wäre sein Lebenswerk vermutlich ein wenig anders ausgefallen.Viele Grüße vonLlanos
Llanos Geschrieben November 30, 2005 Autor Geschrieben November 30, 2005 Nietzsche, so als hätte er aber zumindest die „Bibel“ Hallers gelesen -„Die Urtheile der Geschworenengerichte sind aus demselben Grunde falsch, aus dem die Censur einer Lehrerschaft über einen Schüler falsch ist: gesetzt den günstigsten Fall, e i n e r der Geschworenen habe richtig geurtheilt, so ist das Gesamtresultat die Mitte zwischen dem richtigen und mehreren falschen Urtheilen d.h. jedenfalls falsch.“(„Kritische Studienausgabe“, Band 8 S. 351) einer der Geschworenen: ein Coup aus einer Menge von Coups…richtig geurteilt: Wahrscheinlichkeitsgesetze direkt erfüllt…das Gesamtresultat: eine Aussage des Wahrscheinlichkeitsgesetzes…falsch: untauglich…Viele Grüße vonLlanos
local Geschrieben November 30, 2005 Geschrieben November 30, 2005 Der Philosoph Friedrich Nietzsche ging davon aus, daß die Anzahl der Teile im Universum begrenzt ist, und formulierte aus dieser Annahme heraus „Die ewige Wiederkehr des Gleichen“.Ergo: Eine gleichmäßige, „arithmetische“ Zeitlichkeit kann nur dann bestehen, wenn die Anzahl der Teile unbegrenzt ist.Hätte Nietzsche in einem Casino nachgedacht, wäre sein Lebenswerk vermutlich ein wenig anders ausgefallen.Viele Grüße vonLlanos←Hi Llanos,hättest du einwenig mehr über das Gesagte nachgedacht und "vergleichbares" Beispiel genommen, hätte Nietzsche sich nicht im Grabe umgedreht, und seine Schwester sich nicht die Mühe des Umschreibens machen brauchen.1. Nietzsche sprach von der Kombination der Grundbestandteile des universums. Nicht von Zahlenreihen.2. Der Zufall der Kombinationen einer unendlichen Menge, die jeden Augenblick in Unendlicher Anzahl an Unendlich vielen Orten unendlich oft wiederholend stattfindet ist nicht zu vergleichen mit dem Zufall einer minimalsten Teilmenge in einer eindimensionalen Abfolge.3. Das Gedachte ist die Beschreibung des nicht Vorstellbaren. Kurz: Denkbar ist alles, auch das Unmögliche.grusslocal
local Geschrieben November 30, 2005 Geschrieben November 30, 2005 Nietzsche, so als hätte er aber zumindest die „Bibel“ Hallers gelesen -„Die Urtheile der Geschworenengerichte sind aus demselben Grunde falsch, aus dem die Censur einer Lehrerschaft über einen Schüler falsch ist: gesetzt den günstigsten Fall, e i n e r der Geschworenen habe richtig geurtheilt, so ist das Gesamtresultat die Mitte zwischen dem richtigen und mehreren falschen Urtheilen d.h. jedenfalls falsch.“(„Kritische Studienausgabe“, Band 8 S. 351) einer der Geschworenen: ein Coup aus einer Menge von Coups…richtig geurteilt: Wahrscheinlichkeitsgesetze direkt erfüllt…das Gesamtresultat: eine Aussage des Wahrscheinlichkeitsgesetzes…falsch: untauglich…Viele Grüße vonLlanos←si tacuisses:Auch hier wieder eine falsche beispielsbeziehung: Nietzsche beschreibt die Fehlbarkeit des Urteiles eines Menschen über einen anderen Menschen.Der Urteilende ist icht imstande die Gesamtheit des anderen zu erfassen, also muss sein Urteil, da unvollständig sämtlicher Informationen, falsch sein.Andersrum würde das Beispiel Sinn machen: Behauptet jemand, nach 500 mal rot "müsse" jetzt aber schwarz kommen, dann ist das Urteil falsch. Selbst wenn ein einziger das Ergebnis richtig erraten sollte.Das 2/3-Gesetz ist kein menschliches, d.h. unvollständig aller Informationen, Urteil, sondern die Ergebnisbeschreibung einer (mehrerer) empirischer Erhebungen. Daraus ein Urteil (Entscheidung) über andere Verläufe (Permanenzen) als bindend zu fällen ist falsch.grusslocal
Monopolis Geschrieben November 30, 2005 Geschrieben November 30, 2005 Geniale Ergüsse: @local3. Das Gedachte ist die Beschreibung des nicht Vorstellbaren. Das 2/3-Gesetz ist kein menschliches, d.h. unvollständig aller Informationen, Urteil, sondern die Ergebnisbeschreibung einer (mehrerer) empirischer Erhebungen. Daraus ein Urteil (Entscheidung) über andere Verläufe (Permanenzen) als bindend zu fällen ist falsch.Zu 3.: Die Gedanken sind frei; das Vorstellungsvermögen wird durch mangelnden Intellekt oder fehlende Erfahrung begrenzt.Das 2/3-Gesetz ist mathematisch bewiesen / abgeleitet; "empirische Erhebungen" / Auswertungen bestätigen es.MfG., Monopolis.
local Geschrieben November 30, 2005 Geschrieben November 30, 2005 Geniale Ergüsse: @local3. Das Gedachte ist die Beschreibung des nicht Vorstellbaren. Das 2/3-Gesetz ist kein menschliches, d.h. unvollständig aller Informationen, Urteil, sondern die Ergebnisbeschreibung einer (mehrerer) empirischer Erhebungen. Daraus ein Urteil (Entscheidung) über andere Verläufe (Permanenzen) als bindend zu fällen ist falsch.Zu 3.: Die Gedanken sind frei; das Vorstellungsvermögen wird durch mangelnden Intellekt oder fehlende Erfahrung begrenzt.Das 2/3-Gesetz ist mathematisch bewiesen / abgeleitet; "empirische Erhebungen" / Auswertungen bestätigen es.MfG., Monopolis. ←Da haste recht:das Vorstellungsvermögen wird durch mangelnden Intellekt oder fehlende Erfahrung begrenzt.Deswegen hast du übersehen, dass mit "Das Gedachte" die Beschreibung des Nietzsche gemeint ist.Dass das 2/3 "mathematisch bewiesen ..... ist", bestätigt, daß es kein "menschliches" Urteil ist.Deswegen vermeintlich ein Erguss für diejenigen, die nicht folgen können. Damit hast du nach Nietzsche mit deinem Urteil sowohl falsch als auch wahr geurteilt, was wiederum keine Erkenntnis über dein Urteilsvermögen erlaubt. A priori ist dein Urteil aber als falsch anzusehen.
nachtvogel Geschrieben November 30, 2005 Geschrieben November 30, 2005 A priori... was das thema elegant von Nietzsche zu Kant überleitet...
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