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Roulette Forum

Berufsspieler — eine zweifelhafte Karriere


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Diskussionsthread zum o.a. Leitartikel

Berufsspieler

eine zweifelhafte Karriere

Leben zwischen Freiheit und Spielsucht...

 

...die Existenz zwischen Leben und Gelebtwerden auf der Überholspur.

 

Wer sich offiziell als sogenannter Berufsspieler bezeichnet, der zeichnet sich zumindest in dieser Hinsicht nicht als sonderlich klug aus, da er im Falle eines hohen Gewinns oder im Fall auffälliger Dauergewinne seitens der steuerrechtlichen Vertreter des Staats, die in den Spielbanken ständig anwesend sind, registriert wird.

 

Diesen Umständen zur Folge belassen Berufsspieler ihre Identität fast ausschliesslich im Hintergrund, was besagt, dass die meisten, die sich als solche bezeichnen, keine sind! Von den Betreibern selbst hört man zu diesem Thema wenig oder verfälschte Informationen, was verschiedene Gründe hat. Wenn Öffentlichkeitsarbeiter der Spielbanken auch schweigen oder durch wage Informationen verwirren: Berufsspieler gibt es reichlich, sie kennen sich untereinander und der Verlust der Spielbanken ist kontinuierlich. Auf Grund ihrer Diskretion bemerkt sie das normale „Fußvolk“ nicht; zumindest ordnet man sie nicht der Liga zu, die einen nicht unerheblichen Teil der Spielergewinne schluckt - während die Masse verliert und die Säckel des Finanzministers, der Betreiber und deren Erfüllungsgehilfen füllt.

 

Die vom Marketing der Betreiber als „sensationelle Gewinner“ zur Schau gestellten vereinzelten Glückspilze in den Schlagzeilen der Presse oder im Internet sind lediglich geschickt verpackte Lockrufe an die Masse - das Balzen der Casinos um die Gunst der Masse, der sie sich als Freizeittempel in schillerndem Licht präsentieren wollen. Spieler der Liga sind unter den werbemäßig herausgestellten Einzelgewinnern so gut wie nie zu finden ... denn von ihren Gewinnen bekommen die Betreiber meist wenig oder garnichts mit.

 

Berufsspieler haben mit dem von Schriftstellern und Drehbuchautoren ihnen angedichteten Flair nichts gemein. Die ihnen in Filmen und in Romanen gestrickte Aura der Anrüchigkeit, des Abenteuers, des weltgewandten Auftretens oder der Finanzjongleure an den Spieltischen ist eine im Lauf der Zeit aufgekommene Klischeevorstellung, von der in der Realität lediglich die persönliche Mobilität und die Freiheit übrigbleiben, bei den erfolgreichen von ihnen allenfalls noch ein gewisser Status unter ihresgleichen; bei den weniger erfolgreichen nicht einmal das! Sie sind ständig gefangen im Netz des Sichversteckens, insbesondere, weil sie allerorts auf das Unverständnis der Behörden stoßen, die sie meist ohne Wohnsitz, in den Netzwerken der Sozialversicherung und der Steuerbehörden nicht geführt, zeitweilig den Kontakt zu einer Behörde nicht verhindern können.

 

Ich selbst wurde mit hohen Geldbeträgen völlig unbescholten mehrfach festgehalten, einige Male verhaftet, indem Beamte die Herkunft meiner materiellen Mittel ohne jeglicher Steuernummer seit meiner Jugendzeit kriminalisierten. Später wurde mir Steuerhinterziehung und Unterschlagung unterstellt, weil ich Verluste in meinen Firmen bilanzierte, jedoch eine Viertelmillionen Mark in bar bei mir hatte. An der brasilianisch-argentinischen Grenze kam ich in Dunkelhaft, weil die junta militaria mir, der ich von brasilianischen Casinos in argentinische wechseln wollte, als Inhaber eines argentinischen Personalausweises Devisenschmuggel unterstellen wollte. In Spanien war ein Haftbefehl wegen illegaler Geldwäsche gegen mich ausgestellt. Und auch beim Wechsel von der polnischen Grenze in die Slowakei beschlagnahmte man mein Spielkapital. Vom Spiel in der Ukraine ist dringend abzuraten; einige Casinos in Kiew lassen die Gäste nicht mehr aus dem Haus, bevor sie ihr Gewonnenes wieder verloren haben. Eine große Gefahr ist das zunehmende Moneystalking über Wochen, bis die organisierte Kriminalität zuschlägt. Dies passierte mir bereits zweimal - in Hittfeld und in Antibes.

 

Berufsspieler, über deren Existenz manchmal gerätselt und diskutiert wird, und in deren Erscheinung man ein so tolles Leben vermutet, betreiben eine der härtesten und über lange Zeitspannen auch langweiligsten(!) Tätigkeiten, die man sich aussuchen kann, um sich seine Brötchen zu verdienen.

Dies kann ich insoweit bezeugen, indem ich selbst dazugehörte und vielfach verzweifelte.

Die Extrembedingungen bestehen allerdings weniger in der Tätigkeit an sich, sondern in den Rahmenbedingungen, innerhalb derer man seinen Gelderwerb Tag für Tag an den Tischen erzwingt.

NACHTFALKEüberBERLIN

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  • 2 weeks later...

@ Nachtfalke

Ich meine mal von dir gelesen zu haben, dass du als Berufsspieler mal mehr und mal weniger gut über die Runden kommst bzw. teilweise nicht mal das Geld für Lebensmittel hattest.

Ernstgemeinte Frage; Beziehst du zur Lebensabsicherung Hartz 4 und deine Spielgewinne sind Zubrot??

mfg

Sunny

bearbeitet von Nachtfalke
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"...ich meine mal von dir gelesen zu haben, dass du als Berufsspieler mal mehr und mal weniger gut über die Runden kommst bzw. teilweise nicht mal das Geld für Lebensmittel hattest..."

Ja, Sunny.

Und nicht nur einmal.

Insbesondere Spekulationen -egal auf welchem Gebiet- erweisen sich als Glatteispartie, wenn die Fallen zuschnappen, die mit der Spekulation selbst nichts zu tun haben. Indem man nur auf die Sache fixiert ist (in meinem Fall auf die mir gestellten Aufgaben im Zusammenhang mit den täglich nächtlichen und oft lang andauernden Casinobesuchen) bleibt einem sowohl zeitlich als auch lokalitätsmäßig nichts anderes als das Umfeld Roulette. Dies betrifft sowohl die physische Verfassung, als auch die psychische - wobei beide bis auf die Substanz angegriffen werden; und zwar ununterbrochen!

Es ist eine fortwährende existenzielle Stressbelastung, der man ausgesetzt ist. Das ist ja für jeden sicherlich leicht nach zu vollziehen.

Seit 2002, als ich auf das Roulette-Forum gestoßen bin, fragen mich Forumsteilnehmer immer wieder nach Details meiner Tätigkeit und nach meinen Lebensumständen. Die Fragmente sind im Lauf der Zeit in den sich ansammelnden Threads quer durch's Forum verteilt, sodass ich auf Grund des anscheinend nachhaltigen Interesses diesen Diskussionsthread um das allgemein als Berufsspiel bezeichnete Thema eröffnet habe.

NACHTFALKEüberBERLIN

bearbeitet von Nachtfalke
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Stellt euch einfach eueren Gewinn- und Verlustverlauf vor. Die wenigen Male, die die meisten von euch mit als mehr oder weniger hoch zu bezeichnenden Gewinnen die Häuser verliessen - und die vielen Male, die ihr mit Verlusten aus den Spielsäälen kamt. Und dann resultiert mal daraus, wie es wäre, wenn ihr von euren Erträgen leben müsstet... ... ...

Nur in dieser Konstellation kann man auch nur annähernd das Leben eines beruflich agierenden Spielers -eines Spekulanten auf die Kesselläufe gewissermaßen- annähernd nachempfinden.

bearbeitet von Nachtfalke
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Acht Stunden Schlaf für die Regenerierung, Hygiene, Kleidungspflege, Essen...

Acht Stunden für Transport von Casino-Standort zu Casino-Standort, Materialbeschaffung, Kapitalsicherung/-anlage/-beschaffung,...

Acht Stunden direkte Arbeit an den Tableaus, Checken der Rahmenbedingungen...

Tag für Tag.

Monat für Monat.

Jahr für Jahr.

Immer der gleiche Ablauf.

„Nur ein einziger gravierender Fehler ... und Du stehst vor dem Nichts!“

Das ist der Alltag des Berufsspielers. Und nichts anderes.

Grundsätzlich.

Ohne Ausnahme.

bearbeitet von Nachtfalke
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Ein gravierender Fehler ... und man steht vor dem Nichts!

Herausgerissensein aus allem, was man vorher hatte (Familie, Job, Qualifikationen, Hobbies), keine Sicherheiten (Krankenversicherung, Rente), wenig gesellschaftliches Umfeld (außer dem der Casinos) und ständig der Absprung, etwas anderes zu machen, weil man nach so vielen Jahren keine Lust mehr hat, wenn Abenteuer, Reisen und Stress zum Alltäglichen werden.

bearbeitet von Nachtfalke
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Immer wieder nach jeweils einigen Jahren, in denen ich am Roulettezirkus teilnahm,

hatte ich irgendwann die Schnauze gestrichen voll.

Von drei hohen Einspielergebnissen hatte ich meinen Gewinn das erste mal direkt wieder verloren ... in Monte Carlo.

Zweimal habe ich extraorbitante Gewinne in die Aktivitätenblöcke investiert, die meinem Profil zu entnehmen sind.

Das erste Mal maßgeblich in die Studienfinanzierung, das zweite Mal verteilt in einige meiner Firmen.

In der Erkenntnis, dass Roulette die vielfach höheren Renditemöglichkeiten offerierte und ein freieres Leben, dessen Verpflichtungen nur mir selbst gegenüber galten, vernachlässigte ich immer wieder die Pflege der anlaufenden oder erfolgreichen Projekte (weshalb es so viele in meiner Biografie sind).

Indes kann man mit einem solchen Leben nur die einseitigen Freiheiten eines Einsiedlers geniessen, wenn man die Spielregeln nicht kennt, die mir selbst erst nach einem Jahrzehnt bewusst wurden.

Es sind nicht die Spielregeln des Gegenstands, den man betreibt, nämlich die des Roulettes; es sind die Spielregeln eines Extremlebens, dem man sich ausgesetzt hat ... und für das es keine Probezeit gibt, ob man damit klar kommt - oder nicht.

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Roulette hat mir alles gegeben, was ich habe - und es hat mir andererseits vieles genommen, was ich hätte erreichen können. Das Spekulieren auf Permanenzen ist für mich der Inbegriff des Lebens selbst, und zugleich die Tragik.

Der messerscharfe Grat zwischen Spielsucht und Ausgefülltheit des Lebens ist von mir über drei Jahrzehnte in vollem Bewusstsein exzessiv begangen worden.

Extremspieler zu sein heisst, ein Extremleben zu führen.

Die meisten zerbrechen daran.

Ich -für meine Person- habe davon maßgeblich profitieren können.

Zumindest empfinde ich das heute rückblickend so; andere mögen das anders sehen, aber diejenigen, die das anders beurteilen als ich, gehen auch von anderen Zielsetzungen und differenzierten Lebensperspektiven aus.

...zumal man hinterher alles besser weiss - meint man oft zumindest.

bearbeitet von Nachtfalke
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Leider kann jede einzelne Person, die sich zu dem Weg entschliesst, ihre Existenz auf den Lauf der Kugel im Kessel zu bauen, nicht davon profitieren, indem sie den festen Willen zu diesem Vorhaben hat. Es sind auch nicht die Faktoren gut oder schlecht laufender Tische, die zur Zufriedenheit eines Lebens als Berufsspielers führen. Für einen Berufsspieler gibt es keine schlecht laufenden Tische ... es gibt nur schlecht setzende Spieler. Und ein durchschnittlicher Ertrag in seiner Kontinuität ist die Voraussetzung, überhaupt als Macher des Spiels in dieses Leben einsteigen zu können, aber nicht, es unbeschadet zu überstehen.

bearbeitet von Nachtfalke
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Allein an der Tatsache, dass der in diesem Forum so oft beschriebene Zufall nur eine sekundäre Rolle im Leben eines Berufsspielers darstellt, sieht man, dass Erfolg oder Misserfolg eines solchen Wegs weniger abhängig vom Gegenstand der Unternehmung, als von den sonstigen Qualifikationen abhängig ist.

Hiermit sind die Qualifikationen persönlicher und fachlicher Art gemeint.

Sie sind unabdingbar.

Es sind aber auch die allgemeinen Eignungsmerkmale für ein solches Leben angesprochen; Eignungsmerkmale, ohne die ein solches Extremleben wenig Sinn macht, weil ansonsten die Inhalte fehlen.

Wer die Phasen des beruflich ausgerichteten Spiels charakterlich und materiell übersteht, der kann auch auf vielen anderen Territorien des Lebens dessen Leiterstufen erklimmen ... und im Nachhinein würde ich diesen Weg nicht mehr wählen - viele andere Wege hätten mir wahrscheinlich mehr Erfolg beschert.

bearbeitet von Nachtfalke
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In erster Linie ist es die Verbundenheit mit der Sache, der Ernst an dem Vorhaben, der Realitätsbezug zu der gesellschaftlichen Position, in der man sich befindet, und insbesondere die klare Vorstellung über den gewaltigen Katalog versperrter Wege... vielmehr die, die einem als Spieler erschwert oder verschlossen sind.

An einigen dieser Punkte bin ich gescheitert - und es hat mich immer wieder Jahre gekostet, begangene Fehler durch Fehleinschätzung meiner Situation als Spieler zu revidieren.

Der letzte Fehler, der meinen physischen Zusammenbruch herbeiführte, katapultierte mich unwiderruflich aus dem Berufsspiel heraus. Zumindest war die Liga, in der ich zuvor gespielt hatte, schon Jahre nicht mehr erreichbar gewesen für mich, ohne dass ich das auch nur annähernd bemerkt hätte. Erst zu diesem Zeitpunkt begann ein Suchtverhalten bei mir, indem ich den letzten wichtigen Absprung verpasste. Ich glaube heute, dass jemand nur sehr schwer diesen Absprung selbst finden kann; es kann ihm auch ansonsten niemand dabei helfen, kein Freund, kein Arzt und insbesondere keiner aus dem Umfeld des Spiels.

Inzwischen habe ich meinen letzten Fehler -wie alle meine anderen, zuvor begangenen Fehler- revidieren können. Die mir erteilte Lektion werde ich allerdings bis an mein Lebensende spüren. Auch das ist unwiderruflich.

bearbeitet von Nachtfalke
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Überhaupt hat die Entscheidung eines jeden einzelnen, sich auf das Terrain des existenziellen Spiels zu begeben, eine furchtbare Basis: es gibt viele Entscheidungen hinsichtlich der Lebensaufgabe, die sich jemand stellt, die anullierbar oder nachbesserungsfähig sind. Die Konsequenzen getroffener Entscheidungen als Spieler umfassen in ihrer Gesamtheit den Betroffenen (=den Spieler) direkt, nämlich nicht nur den Gegenstand (=die Arbeit an den Tischen), sondern alle Facetten des Lebens seines Betreibers; folglich erbringt die Umkehrung einer Enscheidung, sofern sie denn möglich ist, oder die Abkehr von ihr, nur sehr langfristig eine Änderung.

Einzig und allein aus diesem Grund ist das berufliche Spiel ein Extremleben.

Ein Leben auf der Überholspur.

Und die alle, die sich ihm verschreiben, müssen höllisch aufpassen, dass sie selbst den Speed ihrer mit dem Berufsspiel verbundenen Überholmanöver selbst bestimmen ... im Gegensatz zu denen, die von den Geschehnissen selbst überholt werden und im Graben der Autobahn des Lebens liegen bleiben, wo sie verrotten.

Genauso ist das!!

Wer spielt hat mal viel Geld, mal hat er keines.

Mal lebt er in Luxushotels und nimmt am Jetset teil, mal sammelt er Flaschen in Regionalzügen.

Wichtig ist, dass er den Wagen im Graben wieder flott kriegt.

Und der Wagen ist er selbst.

Eine Maschine unter dem Zwang immer gewinnen zu müssen.

Nicht jeden Tag.

Aber unter'm Strich.

bearbeitet von Nachtfalke
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Ein solcher, den oben geschilderten lebensverändernden Entscheidungen entsprechender Kurs, war schon der Start, als ich mich entschloss, die Herkunft meiner nicht unerheblichen Geldmittel aus den Casinos in den 70ger-Jahren zu verschweigen - und die Kursänderung, gewissermaßen die 180°-Wendung, mich in den 80ger-Jahren zum Berufsspiel offen zu bekennen und als Betreiber stochastischer Spekulationen mich selbst zu vermarkten, Sponsoren zu suchen, Finanziers, Teilhaber, Geschäftsführer meiner Firmen, Gesellschafter, Rechtsanwälte, Steuerberater, die meine Geldmittel vor den Finanzämtern deklarierten, ... jedoch erwuchsen die Grenzen gesellschaftlicher Anerkennung im ersten wie im zweiten Fall rapide, insbesondere der Kurswechsel machte mich zudem unglaubwürdig.

Auch dieses Schicksal ist mir bis heute beschieden - die vorausgegangenen Entscheidungen waren unumkehrbar.

In den letzten Jahren fuhr ich auf Schleuderkurs.

Die Maschine streikte.

Anfangs nichts Schlimmes eigentlich.

Schleichend.

Aber schlimm, dass ich's zu spät bemerkte.

...wenn der Abstand zur Realität schmilzt.

Wenn man nur noch für den Gegenstand lebt.

Wenn die Entscheidungen um das Spiel herum unrealistisch werden.

Im Winter vergangenen Jahres landete der Wagen im Graben.

Schrottreif.

Ende der Karriere.

Unumkehrbar.

bearbeitet von Nachtfalke
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"...beziehst du zur Lebensabsicherung Hartz 4 und deine Spielgewinne sind Zubrot?..."

Also ich verstehe nicht, wie man weltweit beruflich spielen soll und Hartzleistungen dabei bezieht? Außerdem gab's damals keine Hartzleistungen und in Südamerika oder in den USA werden sie Dir was anderes erzählen, als dir Leistungen zu zahlen, wenn Du Roulette spielst :angry: Meinste, wenn Dir's in Osteuropa oder am Mittelmeer schlecht geht, dass Dir dann einer aus dem Graben hilft, wenn Du als deutscher Zokker irgendwas beantragst?

Ich weiss nicht so ganz, was Deine Frage soll.

bearbeitet von Nachtfalke
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Solche, die dauerhaft am „Zirkus“ der sich drehenden Kugeln teilhaben wollen und die sich in der Szene zeitlebens halten, sind weniger mathematische Genies, als hochdisziplinierte, unauffällig auftretende, Behörden meidende und ständig den Standort wechselnde Hochleistungsspieler. Ständig in steuerlichen und rechtlichen Grauzonen bauen sie eine Art Schutzschild um sich herum auf und kommunizieren über Fachliches generell nur in der Szene der „Liga“. Man muss sie als Freiberufler mit hohem Gruppenbewusstsein unter ihresgleichen sehen, die nur selten Einblick in ihre Arbeit, in ihre Finanzen oder in ihre selbstgewählte Isolation zu lassen. Von der Masse der übrigen Kasinobesucher setzen sie sich dezent ab. Sie benötigen keine „Bühne“; meist sind sie in den ersten Stunden nach Eröffnung der Spielsääle anzutreffen oder spät nach Mitternacht. Profilneurosen sind ihnen fremd.

Hallo Nachtfalke,

ich kann nicht glauben, dass Du selbst glaubst, was Du da behauptest.

Mit Charttechnik oä. als "Berufsspieler" zum Dauererfolg über das Roulette?

Mit diesen unbewiesenen Behauptungen werden seit über 100 Jahren an Dumme und Gutgläubige Systeme verscherbelt und damit Leute betrogen.

Die Definition "Berufsspieler" setzt Dauergewinn voraus, denn sonst wäre es eben kein Beruf sondern nur ein Hobby.

Diesen von Dir geschilderten Typ des unauffälligen akurat notierenden und gelegentlich einen Satz machenden "Berufsspieler" gibt es nicht und hat es nie gegeben.

Wer etwas anderes behauptet, hat weder Ahnung von Mathematik noch von den Zusammenhängen in der gesamten Glücksspielproblematik oder(aber das will ich Dir nicht unterstellen) er kocht sein eigenes Süppchen und möchte sich Patienten heranziehen, die er dann verarbeitet.

sachse

bearbeitet von Nachtfalke
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"...wer etwas anderes behauptet, hat weder Ahnung von Mathematik noch von den Zusammenhängen in der gesamten Glücksspielproblematik oder(aber das will ich Dir nicht unterstellen) er kocht sein eigenes Süppchen und möchte sich Patienten heranziehen, die er dann verarbeitet..."

Tja, Sachse.

Du hast eben nicht dazugehört.

bearbeitet von Nachtfalke
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Hallo Nachtfalke,

ich habe eben noch einmal alle Deine Postings von gestern und heute zum Thema gelesen und stelle fest,

dass Du so ziemlich alle Symptome eines Suchtkranken aufweist.

Damit wärest Du nicht einmal imstande, mit einer echten Gewinnstrategie z.B. beim BJ zu gewinnen,

weil Du die dafür erforderliche Disziplin nicht aufbringen könntest.

Grundvoraussetzung für überhaupt eine Gewinnchance im Spiel ist: Kein Spieler zu sein!

sachse

bearbeitet von sachse
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hallo nachtfalke, hallo sachse...

@ nachtfalke

wenn das was dort steht, alles so passiert ist, wieviel herzinfarkte hattest du schon?

wie hält ein mensch das auf dauer durch? ich möchte dem sachsen schon zustimmen, wenn er mutmaßt, das es nach spielsucht klingt. das soll jetzt aber kein vorwurf sein sondern nur eine persönliche, subjektive meinung...

verdienst du jetzt dein geld mit einem "normalem" job?

@ sachse

hast du ähnliches erlebt, bzw gedanken über deine situation gehabt?

meine ganze aufmerksamkeit gilt meinem natursteinverarbeitendem unternehmen, dieses jahr ist noch eine baufirma dazu gekommen, ist auch manchmal recht stressig, aber verhaftet hat mich deshalb noch keiner?

liebe grüße water

bearbeitet von Nachtfalke
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Hallo waterboy,

fast alle von Nachtfalke geschilderten Gemütszustände habe ich nie erlebt.

Vor allem nicht diese Extreme:

"Mal lebt er in Luxushotels und nimmt am Jetset teil, mal sammelt er Flaschen in Regionalzügen."

Das ist kein Berufsspieler sondern ein armer nicht einmal zu bedauernder Glücksritter.

„Nur ein einziger gravierender Fehler ... und Du stehst vor dem Nichts!“

Alles oder Nichts(Bold Play) ist Zockerei und kein Berufsspiel.

"Das ist der Alltag des Berufsspielers. Und nichts anderes."

Falsch! Der Alltag heißt(vor allem) Disziplin und dadurch Gewinn!

"Extremspieler zu sein heisst, ein Extremleben zu führen."

Meine Extreme waren Ferrari Testarossa, Lamborghini, Alpinas, Wasserschloss,

Reisen in über 80 Länder und andere MIR das Leben verschönernde Dinge und nicht zwischen

Sekt und Selters, barfuß oder Lackschuh, Höhenflug oder Asche hin und her zu taumeln.

Also waterboy, Du siehst, es gibt offensichtlich verschiedene Ansichten, was "Berufsspiel" ist.

sachse

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Huhu :bye2:

'n int'ressanter Bericht, Nachtfalke. Ich will mich jedoch waterboy und sächselchen anschliessen, das klingt für mich alles mehr als Sucht anstatt (Extrem)Leben. Jede Sucht erfordert irgendwo ihre Extreme, ich kann nicht 'rauslesen, ob Du stolz auf Dein Leben bist oder nicht..............

Jedenfalls , wenn ich so 'ne „Karriere“ als Spielerin hinter mir hätt', ich würd' offen und ehrlich schreiben, dass das 'ne mords Sch..... gewesen wär', die ich da betrieben hätt'.................

Und dabei von Beruf schwätzen zu wollen, 's geht mir irgendwie nicht ins Hirn. 'n Alkoholiker bezeichnet mer ja auch nicht als Berufs-Trinker, zumal der genauso seine Kohle abgibt wie die meisten Spieler/innen, aber eben nur in der Kneipe oder beim nächsten Getränke-Dealer...............

Aber sei's wie's will, viel wichtiger find' ich die Sache mit den sozialen Kontakten. Eben d'rum würd' ich da bei der Zockerei nicht von Beruf schwätzen wollen, denn wenn Deine sozialen Kontakte fast ausschliesslich im Casino stattfinden, dann ist das Suchtverhalten. 's eigentliche Leben geht an Dir vorbei, Du lebst nur noch für's Casino. Ist beim besagten Alkoholiker auch nicht anders, er lebt für seine Kneipe, er hat dort seine Kumpels, mit denen er quasseln kann. Aber 's eigentliche Leben, welches sich ausserhalb der Kneipe abspielt, geht an ihm vorüber...............

's traurige an der Sache ist, dass vielleicht auch noch and're Personen davon betroffen sind. Ich denk' dabei an Familienangehörige, die werden 'ne Sucht in den meisten Fällen bis zu 'nem gewissen Grad mitmachen, Freunde dagegen ist mer schnell los, ausser die, mit denen mer auf Grund seiner Sucht ständig in Kontakt ist................

Auch wenn mein Leben heut' recht normal verläuft, ich hab' selbst 'n extremes Leben hinter mir. Als ich vier Jahre alt war, ist der Vater abgehau'n, Mutter 'm Alkohol verfallen, Sozialhilfe, entsprechende Wohngegend, wo im Zweifelsfall Gewalt angesagt war. Ich hab' das auch nur überlebt, weil ich zwei Brüder hatt', die auf mich aufgepasst haben. Daher auch meine Signatur, „Nobody get's out of here alive“, keiner kommt hier lebend 'raus. Ist 'nem Buch 'nes Musikers entnommen, ich bin mir aber nicht ganz sicher, um welchen 's sich handelt, aber 's kann auf Eric Burdon und Jim Morrison eingegrenzt werden (ich glaub', 's war Jim Morrison von The Doors.............) Wir müssen alle mal bezahlen, ob im Casino mit uns'rer Kohle, oder im wahren Leben mit uns'rem Dasein....................

Aber spielen im Casino als Lebensunterhalt, das würd' für mich nicht in Frage kommen. Ich kann zwar von Gewinnen berichten, die ganz ordentlich sind, ich weiß aber nicht, ob's so weitergeht, ich schliess' zu keiner Zeit aus, dass ich zumindest 'n Teil davon wieder verlier'. Tritt dieser Fall ein, ist Schluss mit der Spielerei (bevor der ganze Gewinn weg ist..................), ich kann dann immer noch sagen, seid vorsichtig, 's kommt auch mal anders..................

Also, wenn's dann mal 'n Paar Schuhe reicht, ist's doch gut, wenn nicht, dann hat hoffentlich niemand die Kohle für 'n Lebensunterhalt verzockt., vom Spielen leben zu nwollen, bleibt für die meisten von uns 'n Wunschgedanke.................

bis denne

liebe Grüße

D a n n y :angry:

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Diesen von Dir geschilderten Typ des unauffälligen akurat notierenden und gelegentlich einen Satz machenden "Berufsspieler" gibt es nicht und hat es nie gegeben.

sachse

@ sachse, :angry:

Diese modische gelbe Armbinde mit den 3 schwarzen Punkten hat Dir sicherlich gut

gestanden :bye2:

jason

bearbeitet von Nachtfalke
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Diese modische gelbe Armbinde mit den 3 schwarzen Punkten hat Dir sicherlich gut gestanden

Hallo jason,

ich bin sicherlich nicht blind und taub seit 1972 durch die Spielerszene gestolpert.

Als Veranstalter im Osten, illegal in Hinterzimmern im Westen und seit 1981 als Beobachter und Spieler in offiziellen Casinos ist mir noch kein Berufsspieler begegnet, der mit Hilfe von Permanenzen uä. dauerhaft gewonnen hat.

Nachfolgend einige Ausschnitte aus "Meine Roulette Bibel":

Ich beschäftige mich zwar erst seit 34 Jahren mit Roulette aber vor allem in Hamburg und Hittfeld habe ich jede Menge Leute kennen gelernt, die von sich zeitweise behaupteten, Berufsspieler zu sein. Übrig geblieben ist davon keiner. Die meisten hatten ohnehin ein Nebeneinkommen wie eine Rente oder sogar eine Firma. Sollte die von Dir genannte Spezies – ich nenne sie mal Eichhörnchenspieler – tatsächlich existieren, frage ich mich, warum sie sich mit diesem kleinen Geld zufrieden geben? Mit normalem Spiel und hohen Einsätzen sind in den meisten deutschen Casinos an einem Tag ohne, dass deshalb jemand Verdacht schöpft, 10.000 oder 20.000 möglich. Darauf verzichtet einer freiwillig? Das ist unglaubwürdig!

Dafür gibt es sogar einen Autoren, der schon mit seiner Namensgebung regelrecht prädestiniert ist, dieses Märchen aufrecht zu erhalten: “20 Ernährungssysteme von Professor Sütterlein-Pfiffer“. Stellt man sich da nicht genau diesen Buchhaltertypen vor. Klein, bisschen gebeugt, auch nicht mehr jung, mit klugem, wissendem Blick und einem abgewetzten Notizbuch in der Hand. Er bewegt sich ruhig und weiß genau, was er tut.

Vergiss es!

Ich will Dir einige Varianten so genannter Berufsspieler nennen:

1.) Er hat ein Einkommen, mit dem er seine Spielverluste ausgleicht. Wenn er nicht zu hoch und zu viel spielt, verliert er zwar langfristig, kann aber lebenslang täglich ins Casino gehen. Dafür gibt es sogar ein klassisches Beispiel: Es ist die Gräfin Sophie Kisseleff, die im frühen Bad Homburg ein Vermögen verzockte und angeblich dauernd kurz vor dem Ruin stand. Nur die wenigsten wussten, dass sie größere Anteile am Casino erworben hatte und dadurch jederzeit „frisches“ Geld herein kam. Nach ihr ist in Bad Homburg noch heute eine Straße benannt.

2.) Er hat ebenfalls ein Einkommen, spielt zu hoch, verzockt seine Firma, lässt sich sperren und ist plötzlich verschwunden. Nach 2-3 Jahren taucht er wieder auf, Firma ist konsolidiert und alles beginnt von vorn.

3.) Er ist als Schreiber für einen Systematiker oder (sicherer) für einen Kesselfehlerspieler tätig. Es gibt täglich Lohn, deshalb kann er Jahre spielen und überleben.

4.) Er hat Geld und ein System. Damit kann er als einer von vielleicht

1.000 oder 10.000 Leuten lange Zeit Glück haben. Nach spätestens 1 Jahr glaubt er, das Roulette besiegt zu haben, obwohl er bei täglich 100 Coups auf Cheval erst 35.000 Spiele gemacht hat. Mathematisch sicher sein kann er aber erst jenseits von 200.000 Coups.

5.) Angeber, Rechthaber, Wichtigtuer, Jetondiebe, sonstige SpielTrickser und jede Menge Leute, die sich selbst belügen.

sachse

bearbeitet von Nachtfalke
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"...Diesen von Dir geschilderten Typ des unauffälligen akurat notierenden und gelegentlich einen Satz machenden "Berufsspieler" gibt es nicht und hat es nie gegeben..."

Eigentlich müsste Dir klar sein, Sachse, dass die von Dir aufgestellte Behauptung ein Widerspruch in sich ist ... denn nur weil solche Besucher, die diesem Thema zu Grunde liegen, auf jegliche Präsentation ihrer selbst keinen Wert legen und nach ihrem verfolgten Ziel die Häuser wieder verlassen, fallen sie nicht auf ... Dir nicht und anderen auch nicht, insbesondere nicht den Betreibern der Häuser. Die wirklichen Gewinner in den Spielsäälen sieht man nicht. Sie setzen wenig und sie verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Besucher, die lang in den Spielbanken verweilen, sind meist die Verlierer. Selbst, wenn sie zwischenzeitlich im Verlauf ihres Besuchs gewonnen haben, setzen sie ihren Gewinn wieder im weiteren Verlauf des Spiels ein.

Die Gewinner gehen(!) mit ihrem Gewinn ... sonst wären sie ja keine :bye2:

Wenn man sich mal die Mühe macht, in einem Spielsaal während dessen Öffnung und vor dessen Schliessung ein oder zwei Stunden zu verweilen, hat man vielleicht die Chance, diese vereinzelten Besucher -wenn man genau aufpasst- gelegentlich zu beobachten.

Dieser von mir beschriebene „Spielertyp“, wie Du Sachse Dich ausdrückst, ist unauffällig, diszipliniert und er verlässt das Casino in jedem Fall nach dem von ihm benotwendigten Zeitraum für seinen Einsatz ... oft, ohne überhaupt gesetzt zu haben, wenn die Situation dies erfordert, gegebenenfalls im Verlust.

Was die Lebensumstände eines Berufsspielers betrifft, ist eine Diskussion über den Begriff Sucht durchaus angebracht - das steht außer Frage! Nicht umsonst ist dieser Thread von mir Leben zwischen Freiheit und Spielsucht tituliert worden.

Jedoch hinsichtlich des Spielverhaltens ist jede Anlehnung an Suchtsymptome in diesem Zusammenhang geradezu lächerlich. Jemand, der den Beweggrund existenzieller Ausrichtung an den Roulettetableaus hat, müsste schon viel Geld haben, sich nur einen Monat dort als Spiel„süchtiger“ zu halten (mit Verweis auf meine Anlehnung an die Gewinn- und Verlustverläufe eines jeden einzelnen).

bearbeitet von Nachtfalke
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