rouletteXperts Geschrieben Juli 26, 2008 Geschrieben Juli 26, 2008 Der deutsche Dichter und Theologe Johann Peter Hebel (1760-1826) erzählt die Geschichte von einem Vater, der seinem Sohn die Torheit der Welt zeigen will. Er führt dazu einen Esel aus dem Stall und alle drei wandern in das nächste Dorf. Die Bauern verspotten das Trio und rufen: „Seht doch, diese Narren! Haben einen Esel und keiner sitzt drauf.“ Kaum haben sie das Dorf verlassen, setzt sich der Vater auf den Esel, und der Sohn führt beide in das zweite Dorf. Wieder spotten die Bauern: „Was für ein Gespann! Der Alte reitet und der arme Junge muss laufen.“ Kurz hinter dem Dorf tauschen Vater und Sohn die Rollen. Doch wieder schimpfen die Bauern: „Es ist nicht recht, dass der Alte laufen muss. Der Junge hat die kräftigeren Beine!“ Nun setzen sich beide auf den Esel – der Vater vorn, der Junge dahinter. So reiten sie gemeinsam in die vierte Siedlung, und man ahnt es längst: Auch hier finden die Bauern Anstoß: „Pfui, ihr Tierquäler“, rufen sie. „Man sollte einen Stock nehmen und beide herunterschlagen!“ Da erreichen sie das fünfte Dorf. Noch vor dem Eingang binden sie die Beine des Esels zusammen, fädeln sie durch eine Stange und tragen so den Esel auf ihren Schultern durch den Ort. Als die Leute das sehen, verhöhnen sie Vater und Sohn und jagen alle drei mit Steinwürfen fort.Es allen recht machen zu wollen, wirkt wie Nervengift: erst vernebelt es, dann lähmt es. Wer es versucht, wird sich zwangsläufig verzetteln, verliert sein Ziel aus den Augen, opfert obendrein sein Rückgrat und macht sich zum Esel. Auch wenn Anpassungsfähigkeit im Job Bedingung für persönlichen Erfolg ist und Flexibilität per se als positiver Wert gilt: Zuviel davon ist ungesund. Wer sich jedem Widerstand beugt, besitzt weder Standfestigkeit noch Durchsetzungskraft. So jemand wird andere nie anleiten: Er wird bereits geführt – von allen! Die Versuchung ist manchmal groß, nachzugeben, um nicht kämpfen zu müssen. Die meisten aber verachten Anpasser und Wendehälse. Respekt und Anerkennung resultieren nicht aus dem Grad, wie sehr man sich verbiegen kann, sondern wie man Konflikte durchsteht. Geschichtsbücher wie Zeitschriften sind voll von Lobesarien auf Menschen, die für ihre Sache eingestanden sind – selbst wenn sie sich dabei irrten. Der Klügere gibt nach – wie dumm!Quelle Roulette- nein ... Karierrebibel http://karrierebibel.de/passt-partout-der-dumme-gibt-nach/
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