Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 An der Kugel lag es in den oben geschilderten Parallelbeispielen unserer beiden fiktiven Spieler nicht.Oder ist da jemand hier im Forum anderer Meinung?In meinem Artikel Berufsspieler - eine zweifelhafte Karriere, Leben zwischen Freiheit und Spielsucht ist das für jeden nachvollziehbar - einige der Höhen und einige der Tiefen; ich habe kein Blatt vor den Mund genommen."...Willst du ihn (Anm.: pkworld2006) noch weiter ruinieren oder im helfen? Du kannst dein Geld ja gern mit Roulette auf dem Kopf hauen, aber jemand der Schulden hat und dem noch Hoffnung zu machen, dass er damit wieder aus seinen Problemen kommt, nur wenn er "richtig" spielt, ist sowas von unmenschlich..."Irgendwie lesen wir in zwei verschiedenen Foren ich habe doch pkworld2006 nicht ermuntert. Seine Vorgehensweise mit Blick auf das "richtige" Spiel für gut zu heißen wäre töricht.Nichts liegt mir ferner, als das! Lies Dir meinen Beitrag noch mal durch und Du wirst feststellen, dass Du da was falsch verstanden hast. Aber ich glaube nicht, dass Leute in diesem Forum über ihre Schwächen zu schreiben bereit sind, wenn man sie auf Dinge hinweist, die sie eh' genau wissen. In einem Beitrag in seinem Thread schreibt pkword2006 ja selbst, dass es vielleicht ein Suchtverhalten ist, dem er untersteht.Manche wissen das.Vielleicht viele hier im Forum.Sie wissen lediglich nicht, wie sie damit umzugehen haben.Im übrigen habe ich noch nie Geld auf den Kopf gehauen. Den seinerzeit hohen Kapitaleinsatz hatte ich innerhalb zweier oder fast dreier Monate in den südfranzösischen Casinos erspielt - mit einem Anfangskapital von 3.000,- Mark. Als ich mit meiner Freundin in Monaco ankam, hatten wir bereits weit über 50.000,- Francs in den Hotels und sonstwo ausgegeben.
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 "...In jedem "Sport" gibt es Ausnahmen, Talente, wie wohl im Blackjack derjenige, der sich jede karte merken kann oder wie im roulette der Sachse, der die Wahrscheinlichkeit für sich durch Vorausberechnung erhöht..."Ich bestätige Dir, Wolh., dass es keine anderen Möglichkeiten gibt, die von Dir so treffend angesprochene Vorausberechnung zu Grunde zu legen, um die Wahscheinlichkeit eines Treffers herbeizuführen.Das Rechnen im Roulette kann Dir keinen Vorteil verschaffen (was übrigens nichts mit dem Bankvorteil zu tun hat).Ein Beispiel ist mein gestern geposteter Beitrag im Thema Mein Erfolgsystem oder doch nur purer Zufall? und der von Waldek daraufhin im Thread erschienene Kommentar - man versucht allem durch's Berechnen beizukommen... ...was schon ein Jahrhundert nicht funktioniert hat.Wer sagt Dir, Wolh., denn, dass es keine andere Möglichkeit gibt, die Wahrscheinlichkeit eines Spielervorteils herbei zu führen? Sagen die, die diese Möglichkeit nicht kennen, sich das nicht immer wieder selbst? Wie vermessen sind die Verlierer, aus ihrem Frust heraus das, was sie nicht kennen, zu leugnen? Oder ist es der von mir oben angesprochene Neid?
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 "...In diesem Forum wird suggeriert, dass man mit Roulette mit ausreichender Erfahrung Geld verdienen könnte..."Nein.Einige wenige haben das Wissen.Und andere, die es nicht haben, reden sie in Grund und Boden.(siehe oben)"...meinst du 30 000 Euro schulden sind nicht schon genug? Musst du dann immer noch behaupten, er hätte falsch gespielt, damit er sich noch weiter verschuldet und versucht damit wieder aus einem Problem zu kommen, was erst durch solcherart Aussagen entstanden ist...?Ich habe schon bermerkt, dass Du anscheinend in einem anderen Forum liest.Gib mir mal die URL Zunächst einmal hat pkworld2006 -wie ich das verstanden habe- 9.000,- € Guthaben.Vielleicht war das sein Startkapital bei CC.Also geht es in seinem Fall darum, dass der CasinoClub aus mir immer noch nicht ganz klaren Gründen die Auszahlung dieses Betrags oder das Weiterspielen mittels dieses Betrags ablehnt.Zumindest fehlte pkworld2006 wohl ein Sockelbetrag für die Fortsetzung seines Spiels.Dass er sich verschuldet hat, um das Geld im Casino einzusetzen, war doch wohl schon während seines Vorgehens klar.Berichtige mich bitte pkworld2006, wenn es nicht stimmen sollte.Also war der Umstand, dass ihm das Spiel so viel wert war, dass er sich das Geld hierfür oder einen Teilbetrag davon kreditieren lassen hat, schon zu Beginn dieser Aktion oder in deren Verlauf gegeben.Tut mir leid, Wolh., da ist meine Einstellung vielleicht eine andere, als Du sie hast. Der eine leiht sich Geld, um sich eine Weltreise zu leisten, weit über dessen Einkommens- und Vermögensverhältnisse hinaus geht und er nimmt sich 10.000,- € Reserven mit, die er vielleicht gar nicht braucht - die Reisekasse wird ihm nun geklaut!Das ist in etwa das Gleiche.Da finde ich den Reisenden auf Pump moralisch bedenklicher - weis er doch genau, dass das Geld, das eigentlich nicht seins ist, nach seiner Rückkehr effektiv fehlt.Der Spieler dagegen hat zumindest die Chance, dass es noch da ist.Und so unberechtigt ist seine Überlegung nicht, das Kapital zu vermehren.In jedem Fall befinden sich beide, der auf Pump Reisende und der kreditierte Spieler in einer Situation, in der der Verlust des Reservekapitals sie in eine bedrängliche Situation bringt.
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Alles auf Pump ist eine Sache der Eigenverantwortung.Das betrifft jede andere Sache genauso, wie das Spiel.Bei letzterer ist eine Verschuldung hinsichtlich des zuvor geschilderten Missverhältnisses der Anzahl Verlierer gegenüber den wenigen Gewinnern sicher eine bedenkliche Sache - es sei denn, ein Spieler sieht es als Hobby und leistet sich dieses Hobby, ohne auf den Gewinn angewiesen zu sein.All das können wir im Fall von pkworld2006 aber nicht beurteilen, denn darüber hat er nichts gesagt.Der Zeitpunkt, an dem pkworld2006 scheiterte, war wohl weniger der verlustige Spielverlauf, als die Situation, das die ihm ja zustehenden 9.000,- € nun nicht mehr zur Verfügung standen, nachdem er im Spiel Rückschläge hinnehmen musste und auf sie angewiesen war.Stimmt das, pkworld , oder sehe ich das falsch?Warten wir vor Weiterführung des Themas doch erst mal ab, was der Threaderöffnende hierzu sagt.NACHTFALKEüberBERLIN.
Jack5 Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 (bearbeitet) @Nachtfalke: Ich denke, egal ob man als professioneller Spieler oder Zocker in (Online-) Casinos um Geld spielt, sollte man immer ein paar Grundprinzipien einhalten und zwar:1.) Niemals mit Geld spielen, das man nicht hat. Denn beim Glücksspiel ist der Ertrag nicht sicher (selbst bei professionellem Spiel), es gibt immer Schwankungen, die selbst zum Verlust des kompletten (als Kredit) aufgenommenen Kapitals führen können.2.) Wenn man weiß, dass man mit Kapital nicht umgehen kann und deshalb 1.) nicht befolgt, sollte man lieber die Finger davon lassen, denn die Folgen sind drastisch, auch wenn pkworld jetzt seinen Kredit bewilligt bekam, denn man muss einen solchen Kredit über eine lange Laufzeit abzahlen und das kann sehr schmerzhaft für den Geldbeutel werden.Deshalb bin ich auch der Meinung, dass man in diesem Thread keine Hoffnungen auf eventuelle Gewinne machen sollte, da ihr ihn sonst nur dazu bewegt, erneut das Glücksspiel zu suchen.Versteh es nicht falsch Nachtfalke, ich zweifle nicht daran, dass einige hier im Forum mit Roulette oder Black Jack Gewinne erzielen, aber man sollte auch Kapitalmanagement und so beachten. Ich finde auch das Thema Risiko (Kapitalverlust) kommt hier im Forum etwas zu kurz, oder habe ich den Themenbereich übersehen (dann nehme ich das natürlich zurück) ?LGJack5 bearbeitet September 23, 2008 von Jack5
D a n n y Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Huhu ich zweifle nicht an, dass einige hier im Forum mit Roulette oder Black Jack Gewinne erzielen, aber man sollte auch Kapitalmanagement und so beachten. Ich finde auch das Thema Risiko (Kapitalverlust) kommt hier im Forum etwas zu kurz.Da haste sicherlich nicht ganz unrecht, mer kann 's Thema Kapitalmanagement sicher in 'nem separaten Thema grundsätzlich klarlegen, aber letztendlich ist bzw. sollt' 's Kapitalmanagement Bestandteil der Strategie selbst sein. Aber damit kannste halt leider nicht den Anfang machen, zu aller erst sind da mal die Grundlagen des Spiels an sich. Erst wenn mer sich die verinnerlicht hat, kann mer sich Gedanken um 's Kapital machen, also wenn mer sich 'ne Strategie ausgedacht hat. Dann erst kannste halbwegs abschätzen, wieviel Chips sind sinnvoll, für eine Sitzung vorzuhalten usw.....................Dann muss die Erkenntnis her, dass mer nicht jede Permanenz gewinnen kann. Da ist 's für's Kapitalmanagement enorm wichtig, wann steig' ich aus dem ganzen Sch..... für den Tag aus. Daran tun sich die meisten Anfänger schwer (und nicht nur die Anfänger...................), mer muss nicht 's ganze Kapital, das mer für diesen einen Abend vorgeseh'n hat, verspielen. Leut' mit wenig Erfahrung bekommen nach 'ner Verluststrecke Panik, setzen dann höher, solang' bis letztendlich alles bei den Kesselfritzen geblieben ist. Schon öfter geseh'n, jedesmal der gleiche traurige Anblick. Auch wenn's langsam nervt, ich kann da auch wieder auf den TVS-Thread verweisen, da steht einiges über 's Kapitalmanagement d'rin, allerdings eben speziell für diese Strategie. Wenn dabei Verluste angesagt sind, ist meistens eh' schon Schluss, wenn die Hälfte bis 2/3 des Kapitals verspielt ist..................Aber mit dem allein ist's noch nicht getan. Der nächste, allerwichtigste Faktor ist der Mensch selbst, zum Roulette-Spiel gehört eiserne Disziplin. Nicht, was die eigentliche Strategie angeht, selbst wenn die starr ausgelegt, 's steht nirgends, dass mer sich immer und ewig d'ran halten muss. Tut mer meistens auch nicht, oft passieren dabei irgendwelche Fehler. Der Fehler ist mal zum Schlechten, klar, der Fehler ist genügend oft aber auch gut gewesen. Der Zufall hält sich an keine starren Regeln, warum also sollten 's die Spieler/innen tun................Der Mensch musses Kapitalmanagement auch im Griff haben, d. h. im Verlustfall muss er sich eisern an seine vorgegebenen Verluste halten. Das ist das, was oft für Verluste sorgt. Da wird 'rumprobiert (was ja nicht falsch ist...............), im Casino häufen sich aber die Verluste, dann überlegt mer, sind die veranschlagten Chips vielleicht doch nicht ausreichend, ist die Progression zu flach usw. Mer kann das bloss 'rausfinden, wenn mer vor 'm Casinobesuch ausreichend testet. Das verhindert zwar nicht Verluste im Spialcasino, führt aber dazu, dass mer den Mut aufbringen kann zu sagen, heut' läuft's nicht, raus aus dem Laden, bevor noch mehr Kohle den Bach 'runtergeht.................Also 's Kapitalmanagement ist die eine Sache, die sagt sich leichter als dass der Mensch im Ernstfall in der Lage ist, sich d'ran zu halten..................und es war eine halbe Million, die ich damals an einem Vormittag in Monte Carlo innerhalb einer Stunde verzokkt hatte. bis denneliebe GrüßeD a n n y
jason Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Aber D a n n y mit seiner Portokasse kann er doch machen was er will Was er am Nachmittag und Abend gemacht hat, hat er noch gar nicht erzählt. jason
Jack5 Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 (bearbeitet) @Danny: ich denke es gibt schon Möglichkeiten, das Spielkapital einer Session einzugrenzen.Wenn man z.B. suchtgefährdet ist, sollte man nur Bargeld mitnehmen (soviel wie man braucht), und die Kreditkarte bzw. Geldkarte schön daheim lassen. Das Problem ist halt, dass dieser "Trick" bei OC's nicht funktioniert, hier verlieren die Leute wahrscheinlich eher die Kontrolle, da man hier kein Bargeld sieht und nur "Spielgeld" (=echtes Geld) verloren geht. Vor Allem ist es einfach, den ganzen Tag im OC's zu spielen...Aber jeder Spieler kennt sich ja selbst am Besten und sollte für sich die Beste Entscheidung treffen.Bezüglich Nachtfalter ist das ja schon ne ganz Schöne Summe. Aber ich denke wer in dieser kurzen Zeit so viel Bargeld locker machen kann, kann es sich bestimmt auch leisten.Bei 50 gespielten Coups hat er in der Stunde im Schnitt 10000 € pro Coup gesetzt, also jedesmal wahrscheinlich am MaximumEin krasser Mensch...von den Zinsen der 500000 € kann man ja schon fast leben...LGJack5 bearbeitet September 23, 2008 von Jack5
D a n n y Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Huhu Wenn man z.B. suchtgefährdet ist, sollte man nur Bargeld mitnehmen (soviel wie man braucht), und die Kreditkarte bzw. Geldkarte schön daheim lassen.Das sollt' mer eigentlich generell so handhaben, denn unter bestimmten Voraussetzungen tun sonst eigentlich ziemlich besonnene Menschen die merkwürdigsten Dinge................Die and're Sache ist, selbst zu erkennen, dass mer (spiel..........)suchtgefährdet ist. Meistens gesteht mer sich sowas ja erst ein, wenn's zu spät ist. Wenn mer das aber schon im voraus erkannt hat, sollt' mer sich dann die Frage stellen, ob 'n Spielcasino der richtige Ort ist, um seine Freizeit zu verbirungen.............Das Problem ist halt, dass dieser "Trick" bei OC's nicht funktioniert, hier verlieren die Leute wahrscheinlich eher die Kontrolle, da man hier kein Bargeld sieht und nur "Spielgeld" (=echtes Geld) verloren geht. Vor Allem ist es einfach, den ganzen Tag im OC's zu spielen...Da haste absolut recht!!!!!!! Im OC sind das alles nur Mausklicks bis zur Sehnenscheidenentzündung, die VISA-, Master- oder sonst 'ne Kreditkarte liegt womöglich gleich neben dem PC, um die nächste Einzahlung zu tätigen. So ganz ohne ist das mit den OC's wahrlich nicht.................Bezüglich Nachtfalter ist das ja schon ne ganz Schöne Summe. Aber ich denke wer in dieser kurzen Zeit so viel Bargeld locker machen kann, kann es sich bestimmt auch leisten.Naja, 's ist ja lang her, da gab's noch and're Währungen. Und 's war ja in Monte Carlo, die hatten damals Franc, ich weiß nicht, ob mer das 1:1 in die damaligen DM's umrechnen konnt' oder ob's in DM mehr war oder weniger. Keine Ahnung, der Falter wird's uns sicherlich sagen.............bis denneliebe GrüßeD a n n y
Hütchenspieler Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 (bearbeitet) Hallo Jack5Wenn man z.B. suchtgefährdet ist, sollte man nur Bargeld mitnehmen (soviel wie man braucht), und die Kreditkarte bzw. Geldkarte schön daheim lassen.Ich muss doch sehr bitten.Die Bezeichnung EC-Karte kommt doch nicht von ungefähr. Gruß Hütchenspieler bearbeitet September 23, 2008 von Hütchenspieler
Fritzl Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 (bearbeitet) Hallo Danny,Und 's war ja in Monte Carlo, die hatten damals Franc, ich weiß nicht, ob mer das 1:1 in die damaligen DM's umrechnen konnt' oder ob's in DM mehr war oder weniger.Franc`s hatten weniger Wert als D-Mark.( Umrechnungskurs damals glaube ich 1 zu 3 )Gruß Fritzl bearbeitet September 23, 2008 von Fritzl
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Aber D a n n y mit seiner Portokasse kann er doch machen was er will Was er am Nachmittag und Abend gemacht hat, hat er noch gar nicht erzählt. jason Jason, das kann ich Dir genau sagen, was ich an jenem Nachmittag und an den Folgetagen gemacht habe.Es ist sozusagen ein Branding in mir.Das werde ich in meinem Leben nicht vergessen ...was wohl jeder hier problemlos nachvollziehen kann.
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Ich begab mich an den Hotelstrand und legte mich zu meiner Freundin in den Sand.Der erzählte ich erstmal garnichts und ärgerte mich, dass ich vom Casino aus auf dem Weg von den Spielsälen an die Strandpromenade erst nach 12:00h an der Rezeption unseres Hotels eingetroffen war - dadurch musste ich die sündhaft teure Suite noch einen weiteren Tag bezahlen.Meine Freundin wunderte sich zunächst nur, dass ich mich in der Hitze um die Mittagszeit der prallen Sonne aussetzte, wo ich ansonsten immer erst am Nachmittag dort bei ihr eintraf.Noch mehr wunderte sie sich, dass sie die neuen Kleider, die sie zur Änderungsschneiderei des Geschäfts gegeben hatte, nicht mehr abholen sollte, bis ihr dann mitteilte, dass mein zweimonatiger Siegeszug durch die Spielbanken der Küste ein jähes Ende gefunden habe.Alles in allem ärgerte ich mich nicht.Das mag vielleich viele erstaunen. Es ist aber die Realität.Der Schock war eine Stunde nach Verlassen des Casinos vorbei.Völlig und vollständig.(Um so schlimmer war diese eine Stunde danach gewesen!!!!)Trotz allem: Ich hatte nur gewonnen.Ursprünglich wollten wir nur zwei, drei Wochen Urlaub in Südfrankreich machen - mit dem Wagen von Ort zu Ort überall in kleinen Pensionen übernachten und ich wollte mir dabei die Casinos ansehen; ein romantischer Küstenurlaub.Aus den zwei, drei Wochen waren mittlerweile zwei, drei Monate geworden, die besten Hotels und Vergnügungsstätten hatten wir kennen gelernt - von Marseille bis Ventemiglia, Zwei Truhen voller exklusiver Sommerkleidung standen wuchtig im Esszimmer unseres Hotelräumlichkeiten und 10 Kilo mehr Gewicht hatten wir auf unseren Bodys.Und die 3.000,- Mark, die ich an Urlaubsgeld mitgenommen hatte, besaß ich immer noch.Verlieren sieht anders aus.Allerdings gewann ich noch etwas.Eine Erfahrung im Umgang mit Geld, die ich bis heute nicht mehr vergessen sollte.An dem einen Tag (bis zum folgenden Abend) waren von dem verbliebenen Geld nur noch eintausend Mark übrig, obwohl wir uns bereits einschränkten (gemessen an den Verhältnissen, in denen wir die vergangenen Monate gelebt hatten). Die südfranzösische Küste, ihre Hotels, Restaurants und Discotheken waren damals so teuer (ein Glas Orangensaft 80,- Francs, Supermarkt habe ich in Monte Carlo keinen gefunden, nur Delikatesseläden) dass wir pro Tag mühelos zwei oder drei Tausender ausgegeben hatten (das entsprach rd. 5.000,- französischen Francs).Später habe ich über ungleich mehr Geld verfügt, aber ich habe immer das eingeschränkte Budget eingehalten, dass ich mir danach gesetzt habe - egal, wieviel Geld ich hatte; mein ganzes Leben lang!!!
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Zur Rückfahrt von Frankreich nach Dutschland hatten wir noch 1.500,- Francs.Scheckkarten kannte man in der heutigen Form noch nicht (das alles ist ja nun schon über drei Jahrzehnte her).An Geld konnte man erst in Deutschland kommen. Und Deutschland erreichten wir am späten Nachmittag mit meinem alten Ford (damals hatten die Banken am späten Nachmittag bereits geschlossen - das war früher so). In Wiesbaden rührte ich mit dem Hebel in der Lenkradschaltung wie ein Koch mit dem Löffel in der Suppe; nichts ging mehr. Er fuhr nur noch im zweiten Gang (Anfahren und Dauergeschwindigkeit).Ich brachte den Wagen gegen Abend in eine Werkstatt.Für die Reparatur hatte ich nicht mehr genügend Geld.Einige werden nun schon ahnen, was ich abends machte... ...
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 In der dortigen Spielbank fiel ich selbst unter dem abendlichen Publikum in meinen südfranzösischen Sommeranzügen auf. Das will schon was heißen in Wiesbaden, denn diese Spielbank hatte seinerzeit eine der strengsten Kleiderordnungen in Deutschland und ein äußerst etiquettiertes Publikum.Ich war der wohl bestgekleidete Spieler... ...... ...vielleicht mit dem wenigsten Geld in der Tasche.In dieser Nacht, als ich die Wirkung meiner Kleidung auf mein Umfeld das erste mal bewusst wahrnahm (in Südfrankreich waren rosafarbene und weiße Anzüge nichts Besonderes) fiel ganz spontan mein Entschluss, nie mehr andere Anzüge als in weiss zu tragen. Das habe ich -genau wie meine Budgeteinschränkung- mein ganzes Leben bis heute eingehalten; insofern sind diese Tage meines Lebens sehr einschneidend für meine gesamte spätere Entwicklung gewesen.In der Nacht erspielte ich mit den wenigen Hundertern fast 6.000,- Mark.Mein Kapital wurde im Verlauf einiger Stunden immer wieder mehr und und schmolz dann wieder dahin. Ich glaube, drei oder vier Male legte ich die letzten Jetons auf den Tisch und immer wieder traf ich im entscheidenden Coup, um nicht abzustürzen.Auch zu jener Nacht ist zu bemerken, dass sie in diesen Spiel entscheidenden Momenten in mir das gleiche Gefühl wachriefen, wie ich sie bei dem fiktiven Spieler meines oben aufgeführten Beispiels geschildert habe.Gänsehaut.Schweissausbrüche.Weiche Knie.Typische Suchterscheinungen.Wie gesagt.Ich weis, wovon ich rede, Wolh.
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Mit dem reparierten Wagen, meinen Klamottentruhen und 2.000,- Mark mehr, kamen wir am Folgetag nach einem vierteljährigen Urlaub in Düsseldorf an.Diese Feelings habe ich übrigens nie mehr an den Spieltischen gehabt.Ich schwor mir, nie mehr zu zokken.Ich hatte zwar kein Geld verloren.Aber mein Geschäftspartner war weg (ich hatte mich zwei Monate nicht mehr gemeldet), meine Freundin trennte sich von mir (eine Verlobungsreise habe sie sich anders vorgestellt) und mein Umfeld bestätigte mir einhellig, ich hätte mich zu meinen Ungunsten verändert (irgendwie; wie auch immer).Bis heute weis ich nicht genau, was sie damit meinten.Aber es muss bedeutsam gewesen sein, denn von der damaligen Zeit ist keine einzige Person meines damals recht umfangreichen Bekanntenkreises übrig geblieben.Selbst meine Eltern entfernten sich innerlich von mir.Irgendetwas war zerbrochen.Die Tatsache selbst machte mir weniger zu schaffen. Es war eh' nicht mehr zu ändern.Was mich beunruhigte war, dass ich nicht gewahr wurde, worin diese Änderung bestand.Einen Monat später war ich wieder an südfranzösischen Küste.In den Casinos.Als Exposéautor für einen Verlag.Ich spielte nicht mehr.Fast zwei Jahre lang sollte ich keinen Jeton mehr auf einen Spieltisch legen.Für mich stand fest, dass Roulette nur noch eine journalistische, literarische Bedeutung für mich hatte.Aber im Zusammenhang mit meinem Job stiess ich auf den Roulette-Guru Duprés.Den Spielaufbereiter der Liga.Doch das ist ein anderes Thema... ...Frage ausführlich beantwortet, Jason? NACHTFALKEüberBERLIN
Nachtfalke Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 "...Franc`s hatten weniger Wert als D-Mark.( Umrechnungskurs damals glaube ich 1 zu 3 )..."Mitte der 70iger-Jahre stand der Kurs fast exakt 1:2 zu DM.Nachtfalke.
jason Geschrieben September 23, 2008 Geschrieben September 23, 2008 Frage ausführlich beantwortet, Jason? Hallo Nachtfalke,Super-Antwort Mir hat´s sehr gefallen (Fortsetzungen folgen ?)An die Ford-Pudding-Rühr-Schaltung kann ich mich sehr gut erinnern,hast Du etwa Dein Auto nach Hamburg verkauft ? jason
Fritzl Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 (bearbeitet) Hallo Nachtfalke,Mitte der 70iger-Jahre stand der Kurs fast exakt 1:2 zu DM.Nachtfalke.Franc`s hatten weniger Wert als D-Mark.( Umrechnungskurs damals glaube ich 1 zu 3 )Da kannst Du mal sehen, wie der Franc abwärts trudelte. Denn ich ging von Ende der 80 Jahre aus.Gruß Fritzl bearbeitet September 24, 2008 von Fritzl
Jack5 Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 @Nachtfalke:Deine Erzählungen klingen nach Zocken und nicht nach professionellem Spiel, liege ich da richtig?Mich würde interessieren, ob du außer Roulette auch andere Glücksspiele versucht hast. Ich denke am Ertragreichsten wird es sein, selbst als Hütchenspieler oder Ähnliches aufzutreten , aber der Hütchenspieler weiss da sicher mehr darüber, da ist der Gewinn im Prinzip sicher, nur das Problem dabei ist, dass es gesetzlich verboten istLGJack5
Berni Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 Ich habe mir das ein oder andere aus Euren vielfältigen Statements durchgelesen. Ich kann mich da nuranschliessen, EC-Karte u.a auf jeden Fall daheim lassen bei einem Casinobesuch. Nur das Geld mitnehmen,was wirklich nicht für lebensnotwendige Dinge gebraucht wird. Einer hat da geschrieben, selbst sonst ziemlichstabile Menschen, kann es im Casino passieren, das weitaus mehr verspielt wird, als geht. Wenn man erst einmalin eine Phase geraten ist, dann will man immer zumindest seinen Tageseinsatz wieder haben. Das kann ganz schlimmenden, wie sicher einige von uns erleben mußten oder??Für mich gilt, wie auch schon öfters geoutet, keine Karten mit ins Casino. Allenfalls bei Reisen, die kleinen Guthabenkarten wie z.B. Postbankcard u.a.Bei gemeinsamen Besuchen mit Freunden im Casino ist immer die Gefahr des "Pumpens" da. Weil der eine ist bereits fertig (Geld wech), der andere ist noch aktiv. Man muss ja warten.......Ich halte es da so, kleine Beträge leihen ok, aber dann mit sofortiger Rückgabe innerhalb max. 1 Tag! Ich denke alles andere führt langfristig zu Problemen.Online fehlt mir die Erfahrung. Ich denke aber aus normalen Menschenverstand heraus, die Gefahr ist vermutlich grösser. Man braucht ja nur Geld vom normalen Bankkonto auf das Spielkonto umbuchen. Schon geht es los. Geld alle, das gleiche. Man möchte ja zumindest den Tagesverlust am gleich Tag ausgleichen. Gibt das Bankkonto kein Geld her, dann sind janoch andere Möglichkeiten, Click und Buy und solche Dinge. Lieber lassen oder??LGBerni
Nachtfalke Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 "...Deine Erzählungen klingen nach Zocken und nicht nach professionellem Spiel, liege ich da richtig?Mich würde interessieren, ob du außer Roulette auch andere Glücksspiele versucht hast..."Ja.Natürlich klingen sie so.Dann habe ich das ja richtig 'rüberbringen können.Die Gefahr, sich in's Suchtspiel zu versteigen ist (neben vielen anderen Gründen, die es geben kann) ist es "Blut zu lecken".Wenn man in einer kurzen Zeit, eine derartig hohe Summe gewinnt, sind die Relationen außer Kraft gesetzt.Ich habe mich Jahre danach, als ich professionell in's Spiel eingestiegen bin, eingehend mit diesem Phänomen beschäftigt..
Nachtfalke Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 Das mit dem "Blutlecken" ist mir quasi passiert.So paradox es klingt:Der zu rasante Anfangserfolg eines Spieleinsteigers ist die größte Suchtgefahr !Wissenschaftlich gesehen verursacht jedes Gelingen einer Aktion in der ansonsten stabilen Psyche des Menschen eine Art Stresssituation - ausgelöst durch einen Schub von Hormonen.Erleichterung über das Gelingen eines Vorgangs, des Meisterns einer Situation oder die Bewältigung einer Aufgabe können nicht nur Entspannung, sondern auch Euphorie und manisches Verhalten hervorbringen, die gesteuert durch biochemische Vorgänge körperlichen Stress verursachen.Bei Einsteigern in eine neue Materie (unabhängig von Spielern), zu der sie keinen oder nur wenig Bezug haben, tritt der unerwartete Erfolg ein... ...oder anders ausgedrückt: bei gleichzeitigem Vorliegen eines Überraschungseffekts... ...prallen sogar zwei Auslöser situativ aufeinander, sodass das hormonelle Gleichgewicht aus der stabilen in eine instabile Phase überwechselt.Man spricht hierbei von einem sogenannten Flow, einem sich kontinuierlich fortsetzenden Ereignis.Wenn weiterhin das Meistern einer Situation ohne Unterbrechung stattfindet, findet sich das geistige Abgleichen mit dem realen Umfeld auf der Basis der situativ positiven Umstände statt - und zwar in ziemlich islolierter Form; das eigentlich ein ganz natürlicher, im "Unbewussten Reaktionsregister des Menschen" von der Natur so vorgesehener Prozess.Im Volksmund sagt man in einer solchen Situation oft "Der mensch hat zu gemacht" (= er lässt nur schwer jemanden an sich heran)Das Gefährliche daran ist, dass sich die Abläufe ja tatsächlich zutragen.Oder so umschrieben: der Betroffene erlebt dies nicht aus dessen Perspektive heraus, sondern er steht in dieser realen Situation, mit der er mittels der ihm von der Natur mitgegebenen Schutzeigenschaften seines Körpers klar kommen muss. Das kann man sich vorstellen, wie eine plötzlich auftretende Gefahrensituation. Eine Situation, die nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne vorüber geht, sondern die unausweichlich innerhalb eines großen Zeitraums stattfindet.Je nachdem, wie ein Mensch veranlagt ist, wird er mit der Zeit ruhiger und besonnener - eine Form des Selbstschutzes (Situation überdenken).Oder aber er gerät in Panik - eine andere Form des Selbstschutzes, der das instinktive Sich-Entfernen (Flüchten) oder das körperliche Sich-Zur-Wehr-Setzen (Verteidigung) bedingt.
Nachtfalke Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 Alle Reaktionen in uns werden in solchen Momenten gesteuert von Reflexen und von Hormonen.Gegen die Ausschüttung von Hormonen können wir nur schwer etwas unternehmen. Und, was ich bereits ausführte, wenn keine "Trainings"möglichkeiten vorhanden sind, durch die man sich auf eine solche Veränderung der Situation einstellen kann, dann werden die Reaktionen eines jeden Menschen auf real in seinem Umfeld stattfindende Ereignisse zwar nicht unkontrolliert, aber für Außenstehende, die von dem Vorgang nicht direkt betroffen sind, abweichend vom Normalverhalten wahrgenommen.Dies ist ganz einfach die Beobachtung des neutralen Umfelds, in dem die Menschen diesem Zwang hormoneller Ausschüttungen und Reflexe nicht ausgesetzt sind.In seinem realen (!) Erfolg bestätigt, dass sein Handeln richtig ist, hat der mit der neuen Situation konfrontierte Betroffene bei Fortsetzung dieses Erfolgs nur die Spanne zwischen dem Beginn dieses Ereignisses bis zum jeweiligen Gegenwartszeitpunkt, an dem er die nächste Entscheidung zu treffen hat.Wenn sich ihm niemand zur Seite stellt, ihn als Betroffenen zu beeinflussen, greift der Betroffene auf den kurzzeitigen Lernprozess seines Erfolgs zurück, der sich ihm als positive Erfahrung darstellt.Und wenn er ohne Widerstände sein Ziel bis zum Gegenwartszeitpunkt erreicht hat, sind die situationsbezogenen Erfahrungswerte, auf die er zurückgreifen kann, immer nur positive.Kein Wunder, dass er instinktiv das immer wiederholt, was ihn in diese Glückssituation katapultiert hat.
Nachtfalke Geschrieben September 24, 2008 Geschrieben September 24, 2008 Der Suchteffekt kommt danach.Wenn die Glückssituation endet, wechselt das reale Umfeld wieder in die Wertstellung des ursprünglichen Zustands.Nur die Psyche des Menschen stellt sich nicht zeitgleich um.Jetzt kommt der verhängnisvolle Gegeneffekt.Es werden entgegengesetzte Hormone im Körper ausgeschüttet.In dieser Geschwindigkeit (es geschieht innerhalb von Sekunden) kann der Körper nicht wie eine Maschine umschalten.Ein weiterer Vorgang hemmt den Realitätsbezug.Die zuvor im Überfluss körpereigen produzierten Glückshormone(allen voran Dopamin und Serotonin, als auch verschiedene Endorphine)werden abgebaut und es kommt kein Nachschub mehr.Wenn von nichtstofflichen Süchten die Rede ist,muss man sich darüber imklaren sein,dass der Entzug eines gewohnheitsmäßig betriebenen Vorgangsin jedem Fall mit dem Entzug körpereigen nicht mehr produzierter Stoffe einher geht.Zum einen kommt es nun zu einem knallharten Entzug.Zum anderen ist da der alles erschwerende Wegfall des realen Umfelds,nämlich das, das mit dem Glückszustand asoziiert wird (beim Spieler die Casinoatmosphäre).Wenn die Spirale sich jetzt noch beschleunigt, weil das Umfeld zerbricht(entstandene Geldschulden, mangelnde Akzeptanz des Umfelds usw.)ist der Verfall vorprogrammiert.Im Glückspiel: Dem spielerischen Absturz folgt der gesellschaftliche; dem gesellschaftlichen der des eigenen Ichs.Kurz:Der Spieler verliert alles."Eine verkrachte Existenz".
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